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Illegales Feuerwerk, hier beschlagnahmte Böller aus Polen 2014 in Frankfurt/Oder, führt an Silvester immer wieder zu schweren Verletzungen.
© Patrick Pleul/dpa

Thüringen: Polizei findet 20.000 polnische Silvesterböller in Auto

Zwei 25-jährige Hessen waren in ihrem Wagen mit drei großen Kisten voller illegaler Böller unterwegs. Obwohl Polizei und Zoll immer wieder davor warnen, blüht der Schmuggel.

Zwei junge Männer aus Hessen sind von der Polizei in Thüringen mit 20.000 Silvesterknallern polnischen Ursprungs erwischt worden. Die beiden 25-Jährigen flogen bei einer Kontrolle an Heiligabend auf der Autobahn 4 bei Stadtroda auf, wie ein Sprecher der Autobahnpolizei am Freitag sagte.

Die Männer aus Frankfurt am Main hätten die Knaller in drei größeren Kisten verstaut und im Kofferraum ihres Wagens transportiert. Das Feuerwerk sei nicht für Deutschland zugelassen gewesen. Gegen das Duo wird nun wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt.

Zoll und Polizei warnen immer wieder vor dem Jahreswechsel vor dem Kauf illegaler Feuerwerkskörper aus dem Ausland. Sie können zu erheblichen Verletzungen führen, weil sie oft eine hohe Sprengkraft haben. In Deutschland ist der Verkauf von Feuerwerk nur an den letzten drei Tagen des Jahres erlaubt und beginnt am 29. Dezember.

Der Schmuggel über die Grenzen läuft auf vollen Touren, im Westen an der Grenze zu Belgien und den Niederlanden, aber vor allem im Osten an der Grenze zu Polen, wie die Behörden berichten. Bei der Zollfahndung Berlin-Brandenburg vergeht demnach kaum ein Tag ohne Zugriff. Erst Mitte Dezember beschlagnahmte die Bundespolizei bei Frankfurt/Oder fast 150 Kilogramm illegale Pyrotechnik im Wagen zweier Berliner. Wie beim Fund in Thüringen seien die Schmuggler-Fahrzeuge oft vollgestopft mit gefährlichen Knallern und Raketen - und zwar ohne die sperrigen Umverpackungen, damit mehr ins Auto hineinpasse, heißt es seitens des Zolls.

In der Regel werden von Polen sogenannte Tschechien- oder Polen-Böller eingeschmuggelt. Hergestellt werden sie überwiegend in China, manchmal auch in Italien. Legale Böller haben eine Identifikationsnummer der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Registriernummer, CE-Zeichen und eine deutsche Gebrauchsanleitung.

Obwohl es eine einheitliche EU-Prüfung für Böller und Raketen gibt, sind die gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen von Land zu Land verschieden. Die Bundesanstalt rät deshalb, Feuerwerk nur in Deutschland und nicht im europäischen Ausland zu kaufen und über die Grenze zu bringen. (Tsp/dpa)

Soll privates Feuerwerk verboten werden? Weil einige holländische Städte an Silvester nur noch öffentliche Feuerwerke ausrichten, haben auch Berliner diese Frage diskutiert.

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