Tierschützer: Peta hat einen Feind - "petaermordettiere.de"
Die radikalen Tierversuchsgegner von Peta haben sich Feinde gemacht – die sind auch nicht zimperlich. Es handelt sich um das Center for Consumer Freedom in den USA. Wer steckt dahinter?
Die Feindschaft ist alt. Aber die Kampagne in Deutschland ist neu. In der Dienstagsausgabe hat eine amerikanische Nicht-Regierungsorganisation, das Center for Consumer Freedom (Zentrum für Verbraucherfreiheit), eine ganzseitige Anzeige im Tagesspiegel geschaltet, in der es heißt: „Peta ermordet Tiere“. Die Anzeige führt auf die Kampagnen-Internetseite www.petaermordettiere.de. Die Seite ist in zehn Sprachen übersetzt und enthält schwere Vorwürfe des CCF gegen die Tierversuchsgegner von Peta.
Tötet Peta Tiere?
Peta wiederum hat sich schon Anfang Februar darauf eingestellt, dass das CCF seine bereits seit zehn Jahren in den USA geführte Kampagne auf Deutschland ausweiten würde, und hat ein Video mit seinen Antworten auf der Internetseite www.peta.de zugänglich gemacht.
Das CCF wirft Peta vor, in einem Tierheim im US-Bundesstaat Virginia Tausende Tiere einzuschläfern, anstatt sie an neue Besitzer zu vermitteln. Peta rechtfertigt sich damit, dass in ihrem Tierheim überwiegend Tiere abgegeben würden, die sehr alt seien und eingeschläfert werden müssten, oder die schwer krank oder wegen Verhaltensauffälligkeiten nicht mehr vermittelbar seien. Die radikalen Tierversuchsgegner von Peta, die selbst PR-Profis sind, wie sie immer wieder unter Beweis gestellt haben, zeigen in dem Video, wie sie armen Haustierbesitzern Hundehütten schenken und verweisen auf 11 229 kostenlose Kastrationen allein 2013. Im gleichen Jahr habe Peta 1805 Katzen und Hunde ebenfalls kostenlos eingeschläfert. 329 Tiere seien zur Vermittlung an andere Tierheime abgegeben und weitere 66 Tiere an neue Besitzer vermittelt worden, beteuert Peta.
Peta-Propaganda und Gegenpropaganda
Will Coggin, der bei CCF als wissenschaftlicher Mitarbeiter firmiert, spricht dagegen von rund 30 vermittelbaren Haustieren, die Peta im Monat töte. Schon vor zehn Jahren ist Coggin auf die Daten gestoßen, die Peta jedes Jahr in einem Bericht an die Regierung von Virginia erheben muss. „Seither veröffentlichen wir diese Informationen jedes Jahr“, sagte Coggin dem Tagesspiegel. „Uns geht es darum, die ganze Geschichte von Peta und ihre Verlogenheit publik zu machen“, sagt er. Das CCF ist von dem Washingtoner Unternehmer Rick Berman gegründet worden. Seine Firma beschreibt Berman als spezialisiert auf „Recherche, Kommunikation und kreative Werbung“. Das CCF wiederum will das Recht „Erwachsener und Eltern, selbst zu entscheiden, wie sie leben, was sie essen und trinken, wie sie ihre Finanzen verwalten und genießen“ verteidigen – und zwar gegen Gutmenschen wie Tierschützer oder Umweltschützer, die „Amerikanern vorschreiben wollen, wie sie zu leben haben“. Finanziert wird CCF nach eigenen Angaben von „Restaurants, Lebensmittelkonzernen und Verbrauchern“. Die Organisation wendet sich gegen Kritik an Fast-Food, wehrt sich gegen Ideen wie die den Verkauf von Riesen-Cola-Bechern zu verbieten, und stellt Studien, die vor Fettleibigkeit durch Fastfood oder zuckerhaltiger Limonade warnen, in Frage.
Peta ist nach Auskunft von Will Coggin in die Schusslinie von CCF geraten, weil die Organisation den Verzicht auf Fleisch und auf tierische Lebensmittel predigt. „Peta vertritt nicht die Tierrechte“, sagt er. Und nun will das CCF seinen Kampf gegen Peta in all die Länder tragen, in denen Peta außerhalb der USA noch aktiv ist.
Die Werbemethoden der Tierschutzorganisation Peta sind ziemlich umstritten. Peta hat Tiertransporte vor Jahren mit dem Holocaust an den Juden in Deutschland verglichen – und kam damit zumindest in Deutschland nicht gut an. Die Organisation hat es aber geschafft, eine Vielzahl prominenter Fürsprecher zu gewinnen, die sich nackt fotografieren lassen, um gegen Pelzmäntel oder für eine vegetarische Lebensweise zu werben. Auch der frühere Beatle Paul McCartney hat schon für Peta geworben und die Welt darum gebeten, zu Weihnachten kein Fleisch zu essen. Er war auf dem Plakat allerdings angezogen. Im Gegensatz zu den Schauspielerinnen Pamela Anderson oder Alicia Silverstone, die per Plakat bekennt: „Ich bin Veganerin.“ Sie verzichtet neben Fleisch also auch auf Milch oder Eier. In Deutschland ist es Peta gelungen, die Schauspielerin Katja Riemann davon zu überzeugen, im knappen Minikleid aus Kohlblättern für vegetarische Ernährung zu werben. Das tut die Volksmusikantin Stefanie Hertel auch, allerdings im Dirndl.
Peta Deutschland setzt sich vor allem gegen die Massentierhaltung und gegen Tierversuche ein. Und Peta setzt Belohnungen für Hinweise auf Tierquäler aus.
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