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Die 85-jährige Schwester Maria Concetta Esu küsst Papst Franziskus die Hand, während seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz.
© Andrew Medichini/AP/dpa

Keine Keime verbreiten: Papst verweigert Kuss auf seinen Ring aus hygienischen Gründen

Gläubige versuchen seinen Ring zu küssen, doch der Papst zieht brüsk seine Hand weg: Ein Video sorgt für Diskussionsstoff. Der Vatikan liefert nun eine Antwort.

Papst Franziskus lässt Gläubige aus hygienischen Gründen ungern seinen Ring küssen. Er wolle die Ausbreitung von Keimen verhindern, teilte der Vatikan am Donnerstag mit und beendete damit ein tagelanges Rätselraten, nachdem der Papst am Montag mehreren Pilgern einen Ring-Kuss verweigert hatte. Bei einem Besuch im italienischen Wallfahrtsort Loreto zog Franziskus mehrfach im letzten Moment seine Hand zurück, wie auf einem Video zu sehen war, das in den sozialen Netzwerken millionenfach angesehen wurde.

Der Papst habe dabei die Ansteckungsgefahr im Blick, sagte Vatikan-Sprecher Alessandro Gisotti. Er wolle verhindern, dass sich Keime unter den Gläubigen ausbreiten, wenn zu viele Menschen nacheinander seinen Ring küssen.

„Es geht nicht um den Papst, es geht um die Leute“, betonte er. Wenn es sich um einzelne Personen oder kleine Gruppen handele, sei der Handkuss auch „problemlos“. Gisotti verwies in diesem Zusammenhang auf Begegnungen bei der Generalaudienz am Mittwoch oder beim Papstbesuch auf dem Kapitol am Dienstag in Rom.

Katholische Traditionalisten kritisierten den Papst für sein Verhalten. Eine längere Version des Videos zeigt aber, dass Franziskus bei der Audienz zunächst mehrere Menschen seinen Ring küssen ließ und erst später die Geste verweigerte, als sich eine lange Schlange bildete.

Franziskus ist dafür bekannt, dass er den direkten Kontakt mit den Gläubigen schätzt und gerne aus dem traditionellen Protokoll ausbricht. Der Vatikan rät Gläubigen davon ab, bei Audienzen einen Knicks vor dem Papst zu machen, da dieser diese Geste nicht mag. (AFP, KNA,dpa)

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