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Nordkoreas Diktator Kim Jong Un bei seiner Neujahrsansprache 2014 in Pjöngjang.
© dpa

Kim Jong Un inszeniert Pressekonferenz: Nordkorea wirft Pastor aus Kanada staatsfeindliche Umtriebe vor

In Nordkorea hat sich ein Pastor aus Kanada auf einer Pressekonferenz selbst beschuldigt, das soziale System des Landes stürzen zu wollen. Eine inszenierte Konferenz hätte es nicht das erste Mal gegeben.

Ein seit Monaten in Nordkorea festgehaltener Pastor aus Kanada hat sich bei einer Pressekonferenz in Pjöngjang selber staatsfeindlicher Umtriebe beschuldigt. „Ich war in verschiedenen Gebieten der Volksrepublik im Namen der „Hilfe“, um ihr soziales System zu stürzen“, wurde Hyeon Soo Lim von den staatlichen Medien des weithin isolierten Landes am Freitag zitiert. Unter anderem seien ausländische Medienvertreter bei der Presseveranstaltung am Donnerstag anwesend gewesen, hieß es.

Der Vorsteher einer koreanischen protestantischen Kirchengemeinde in Kanada habe während der Ermittlungen „seine sämtlichen Verbrechen“ gestanden. Lim wurde außerdem der illegalen Einreise beschuldigt. Er war den Berichten zufolge nach der Einreise über die nordöstliche Stadt Rason im Februar nach Pjöngjang gereist. Kanadische Medien hatten im März unter Berufung auf Lims Kirche berichtet, der Pastor sei mehr als 100 Mal zu humanitären Zwecken nach Nordkorea gereist.  

In Nordkorea waren in der Vergangenheit mehrfach festgenommene Ausländer bei Pressekonferenzen erschienen, die vom kommunistischen Regime inszeniert wurden. Nordkorea, das Land von Diktator Kim Jong Un, hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Südkoreaner, Amerikaner und andere Ausländer wegen des Vorwurfs „feindseliger Handlungen“ oder der Spionage festgehalten. (dpa)

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