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Toya Graham aus Baltimore ohrfeigt ihren 16-jährigen Sohn - und wird zur Berühmtheit im Netz.
© / Youtube / ABC News

Baltimore: Mutter ohrfeigt randalierenden Sohn - und begeistert die USA

Das hat gesessen: Bei den Krawallen in Baltimore hat Toya Graham ihren jugendlichen Sohn mit ein paar Ohrfeigen gemaßregelt. Ein Video des Vorfalls gelangte ins Netz. Dort bekommt die resolute Mutter viel Beifall.

Nach dem Tod eines jungen Schwarzen in Polizeigewahrsam herrscht in Baltimore seit Montag Ausnahmezustand. Jugendliche Randalierer ziehen durch die Straßen, attackieren Polizisten, zünden Häuser und Autos an, plündern Geschäfte. Auch der 16-jährige Sohn von Toya Graham war unterwegs, das Gesicht vermummt, dazu ein Rucksack und ein schwarzer Kapuzenpullover.

Was dann geschah, zeigt ein Video, das nun im Netz seine Runden macht: Toya Graham sieht ihren Sohn in dieser Montur - und schreitet ein. Die resolute Frau verpasst ihrem Sprössling mehrere Ohrfeigen, schreit auf ihn ein, ruft „Ist das dein Ernst?“. Der junge Mann reagiert sichtlich eingeschüchtert. Nach Randale war ihm nach diesem Auftritt seiner Mutter offenbar nicht mehr zumute.

"Ich will nicht, dass er wie Freddie Gray endet"

In einem Interview mit dem Sender CBS erklärte Toya Graham später, sie sei geschockt und wütend gewesen, als sie ihren Sohn unter den Krawallmachern entdeckt habe. "Das ist mein einziger Sohn. Und ich will nicht, dass er wie Freddie Gray endet." Grays Tod war der Auslöser der Ausschreitungen in Baltimore. "Ich hoffe, dass er jetzt versteht, wie ernst das ist, was hier passiert", sagte Gramahm, eine alleinerziehende Mutter mit insgesamt sechs Kindern, bei CBS weiter.

Zumindest in den nächsten Tagen wird der 16-Jährige wenig Gelegenheit zum Krawall haben. Toya Graham hat ihm bis auf Weiteres Hausarrest verordnet. Sie selbst wurde derweil zur unfreiwilligen Berühmtheit im Netz. Bei Twitter kursiert ihre Geschichte unter dem Stichwort #BaltimoreMom, viele Nutzer loben ihr strenges Eingreifen gegen den eigenen Sohn. Manche feiern Toya Graham nun als "Mutter des Jahres."

Torben Waleczek

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