Scheidung von Angelina Jolie und Brad Pitt: Mr. gegen Mrs. Smith
Die Trennung von "Brangelina" droht eine richtig harte Auseinandersetzung zu werden. Es geht vor allem um die Kinder.
Selbst im Bett waren die Kameras dabei. Als vor zehn Jahren das Mädchen Shiloh auf die Welt kam, ließen sich die prominenten Eltern mit dem Neugeborenen für das Klatschmagazin „People“ im Bett fotografieren – für rund vier Millionen Dollar. Seit dem Beginn ihrer Beziehung vor elf Jahren haben Angelina Jolie und Brad Pitt immer wieder gewinnbringende Deals mit den Medien gemacht – doch jetzt, da Jolie die Scheidung eingereicht hat, soll die Öffentlichkeit plötzlich draußen bleiben, der sechs Kinder des Paares wegen. Doch das wird nicht funktionieren.
Schon am Tag nach der offiziellen Bekanntgabe des Scheidungsverfahrens waren die Klatsch- und Promimedien voll mit angeblichen oder tatsächlichen Insiderinformationen über den Stand der Dinge. Die 41-jährige Jolie soll die Trennung unter anderem damit begründet haben, dass ihr elf Jahre älterer Noch-Ehemann kein guter Vater sei. Pitt sei jähzornig und könne außerdem die Finger nicht von Alkohol und Marihuana lassen, berichtete die auf Hollywood-Tratsch spezialisierte Internetseite „PerezHilton“.
Auch „People“ berichtet über Unstimmigkeiten bei der Kindererziehung: Während sich Pitt für mehr Struktur eingesetzt habe und öfter laut geworden sei, habe Jolie einen entspannten Ansatz in der Erziehung verfolgt.
Fest steht, dass Jolie das Sorgerecht über die sechs Kinder – drei adoptierte und drei leibliche – erstreiten will. Pitt ist laut „PerezHilton“ außer sich. Er habe seine Frau gebeten, das Scheidungsverfahren möglichst geräuschlos über die Bühne zu bringen, damit die Kinder möglichst wenig leiden. Nun aber werde die Meute der Paparazzi noch mehr als sonst hinter der Familie her sein. „Sie hat die Hölle entfesselt“, wird der Filmstar zitiert.
Außereheliche Affären?
Um Geld geht es nicht. Die beiden haben zusammen ein geschätztes Vermögen von 400 Millionen Dollar, mehr als sie je ausgeben können.
In den vergangenen Jahren hatten die beiden Weltstars ihre Berühmtheit genutzt, um mit dem Zugang zu ihrem Privatleben viel Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln. Die vier Millionen Dollar für die Bilder der kleinen Shiloh flossen ebenso an Hilfsorganisationen wie die angeblich 14 Millionen Dollar, die das Paar im Jahr 2008 von „People“ und „Hello!“ für Fotos der Zwillinge Vivienne und Knox erhielt.
Exklusivfotos von der Hochzeit des Traumpaares vor zwei Jahren in Frankreich waren den beiden Magazinen weitere fünf Millionen Dollar wert. Auch diese Summe ging an die Jolie-Pitt-Foundation, die sich bei der humanitären Hilfe weltweit engagiert: So baute die Stiftung eine Aids-Klinik in Äthiopien oder half nach dem Erdbeben in Haiti.
Jolie machte sogar ihre Brustamputation öffentlich. Auch die Eheprobleme mit Pitt wurden thematisiert – in dem Film „By the Sea“, der im vergangenen Jahr in die Kinos kam und floppte, führte Jolie die Regie und spielte mit Pitt ein Paar in der Krise. „Die Ehe kann die Hölle sein“, sagte sie damals. Dennoch machten Jolie und Pitt weiter. Wo andere Hollywoodstars immer mehr Geld für sich selbst anhäuften, machten die beiden Oscar-Preisträger, nach vielen Filmerfolgen längst finanziell ohne Sorgen, mit Spenden und humanitärem Engagement von sich reden. Jolie nutzte ihre weltweite Bekanntheit, um als UN-Botschafterin auf das Leid der Menschen in Flüchtlingslagern aufmerksam zu machen.
Das ging gut, solange die Marke „Brangelina“ bereit war, als Gegenleistung für Millionenzahlungen einen Teil des Privatlebens öffentlich zu machen. Jetzt soll das plötzlich nicht mehr gelten. Jolie werde sich nicht öffentlich zum Scheidungsverfahren äußern, hieß es. Sie bitte darum, die Privatsphäre zu respektieren.
Zu spät. Im Internet verbreiten sich allerhand Berichte und Nachrichten über die Hintergründe der Scheidung. Möglicherweise sei es nicht nur um Pitts Jähzorn und Drogenkonsum gegangen, sondern auch um außereheliche Affären des Schauspielers, hieß es bei „PerezHilton“. Jolie soll einen Privatdetektiv angeheuert haben, um ihren Ehemann bei kürzlichen Dreharbeiten für den neuen Film „Allies“ zu überwachen. So läuft alles auf ein öffentliches Scheidungsdrama mit viel schmutziger Wäsche hinaus – doch Jolie kann sich auf eine erfahrene Rechtsvertreterin verlassen. Die Anwältin Laura Wasser – genannt „der Pitbull“ – ist auf die Scheidung von Prominenten spezialisiert und bugsierte Jolie schon vor 13 Jahren durch die Trennung von ihrem damaligen Ehemann, dem Schauspieler Billy Bob Thornton.
Für Normalsterbliche mit Eheproblemen ist Wasser, 48, keine Alternative: Die Anwältin verlange eine Vorabpauschale von 25 000 Dollar, berechne 850 Dollar die Stunde und widme sich nur selten Klienten, die weniger als zehn Millionen Dollar auf dem Konto haben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.
"Disso Queen"
Doch auch mit diesen hohen Ansprüchen gibt es für Wasser im Sündenpfuhl Hollywood mehr als genug zu tun. Sie stand Maria Shriver bei deren Trennung von Terminator Arnold Schwarzenegger zur Seite, vertrat Stevie Wonder und erwarb sich mit den Jahren den Spitznamen „Disso Queen“, weil sie so tüchtig bei der Dissolution von Partnerschaften hilft.
Britney Spears, Kim Kardashian und Heidi Klum gehörten ebenfalls zu den Kundinnen der Anwältin. Auch bei der Ehevorbereitung wird Wasser häufig von Reichen und Promis angeheuert, etwa zur Ausfertigung eines Ehevertrages. Bei Britney Spears’ Ehe mit dem Sänger Kevin Federline war Wasser innerhalb von zwei Jahren zuerst bei der Vorbereitung der Ehe und dann bei der Scheidung im Geschäft.
Für Wasser ist der Zeitpunkt des Auseinanderbrechens von „Brangelina“ günstig, weil sie gerade die Scheidung von Schauspieler Johnny Depp und Amber Heard abgewickelt hat. Die Arbeit wird der Anwältin so schnell nicht ausgehen. Gerade in Hollywood wird geheiratet und geschieden, dass es für Anwälte eine Freude ist.
Wasser kann das verstehen. In einem bezaubernden Kleid zur Trauung schreiten, die Romanze einer neuen Liebe auskosten, und all das bei „unbegrenzten Mitteln“, wie die Anwältin vor drei Jahren der britischen Zeitung „Telegraph“ sagte: „Warum würde man das nicht immer wieder tun wollen?“ Viele aus der Hollywood-Schickeria versuchten es halt immer wieder. „Wenn es eines gibt, das ich gelernt habe, ist es dies: Die Leute lieben es, zu heiraten.“ Und wenn es schiefgeht, wie jetzt, ist Wasser hilfsbereit zur Stelle.
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