Tsunami-Warnung: Mindestens zwei Tote bei Erdbeben in Neuseeland
Ein Erdstoß mit einer Stärke von bis zu 7,9 hat die Südinsel Neuseelands erschüttert. Zwei Menschen sind gestorben. Bis zu fünf Meter hohe Wellen rollen auf das Festland.
Ein starkes Erdbeben mit mindestens zwei Toten hat in Neuseeland Erinnerungen an die Erdbebenkatastrophe von Christchurch im Februar 2011 geweckt. Der Zivilschutz warnte vor Tsunami-Wellen. 20.000 Menschen wurden aus Küstenregionen in Sicherheit gebracht, wie der öffentliche Sender Radio New Zealand unter Berufung auf den Zivilschutz berichtete. Auf Straßen bildeten sich Risse, Fenster gingen zu Bruch. In verschiedensten Städten fiel der Strom aus.
Am Montagmorgen wurde die Warnung herunter gestuft. Der Zivilschutz warnte nur noch vor Wellen von bis zu einem Meter Höhe an Teilen der Ostküsten von Süd- und Nordinsel Neuseelands.
Das Zentrum des Bebens lag wieder auf der Südinsel - nördlich von Christchurch. Das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam gab die Stärke mit 7,9 an, die US-Erdbebenwarte USGS mit 7,8. In Neuseeland selbst war von 7,5 die Rede.
Neuseelands Premierminister John Key sprach am Montag (Ortszeit) von mindestens zwei Todesfällen, ohne Einzelheiten zu nennen. Der Zivilschutz warnte auch Stunden nach dem Erdstoß vor Tsunami-Wellen, besonders an der Nordostküste der Südinsel.
Eine erste Welle erreichte diese Region demnach am Montag früh kurz vor 2.00 Uhr Ortszeit (14.00 Uhr MEZ am Sonntag) - etwa zwei Stunden nach dem Beben. An dem Küstenabschnitt von der Halbinsel Banks Peninsula südlich von Christchurch bis nahe der Nordspitze der Südinsel Neuseelands drohten Wellen von drei bis fünf Metern Höhe. Dies gelte auch für die 900 Kilometer östlich im Pazifik gelegenen Chatham Islands.
An der übrigen Ostküste Neuseelands könnten ein bis drei Meter hohe Wellen aufrollen, schrieb der Zivilschutz. Die erste Welle müsse nicht die größte sein. „Begeben Sie sich sofort ins Inland oder zu höheren Punkten“, warnte er.
Experten zufolge lag das Zentrum nördlich von Christchurch unweit von Hanmer Springs. Tausende Menschen in der Region wurden aus dem Schlaf gerissen und berichteten in den sozialen Medien von sehr heftigen Erdstößen und Schäden.
Ein Beben der Stärke 6,3 hatte im Jahr 2011 in der Gegend um Christchurch schwere Schäden angerichtet. 185 Menschen starben damals, etwa 10.000 Häuser wurden schwer beschädigt.
Nach dem neuen Beben erreichte die erste Tsunamiwelle nach Angaben des Zivilschutzes die Nordostküste der Südinsel Neuseelands am Montag früh kurz vor 2.00 Uhr Ortszeit (14.00 Uhr MEZ am Sonntag) - etwa zwei Stunden nach dem Beben.
An dem Küstenabschnitt von der Halbinsel Banks südlich Christchurchs bis nahe der Nordspitze der Südinsel Neuseelands drohten Wellen von drei bis fünf Metern Höhe. Dies gelte auch für die 900 Kilometer östlich im Pazifik gelegenen Chatham Islands.
An der übrigen Ostküste Neuseelands könnten ein bis drei Meter hohe Wellen aufrollen, schrieb der Zivilschutz. Die erste Welle müsse nicht die größte sein. „Begeben Sie sich sofort ins Inland oder zu höheren Punkten“, warnte er.
Nach Medienberichten aus Neuseeland war das Beben nicht nur auf der Südinsel, sondern auch in den Städten Wellington, Hamilton und Auckland sowie in der Region Taranaki auf der Nordinsel sehr deutlich zu spüren. Fotos zeigten zerbrochene Glasscheiben, mit Splittern übersäte Bürgersteige, Risse in Straßendecken, Erdrutsche und zerbrochene Weinflaschen, die in einem Supermarkt aus dem Regal gefallen waren. Ein Twitter-Nutzer schickte Bilder seines verwüsteten Hauses. In der Region Taranaki fiel in mehreren Städten der Strom aus.
In der Hauptstadt Wellington sammelten sich Hunderte Menschen in den Straßen, während Alarmsirenen heulten und Feuerwehr- und Polizeifahrzeuge durch die Straßen jagten. Von einigen Gebäuden schienen Mauerteile auf die Straße gefallen zu sein. Nahe dem Civic Square zitterten Hotelgäste in Bademänteln und warteten darauf, in ihr Gebäude zurück zu dürfen. In einer Bar trotzten die Stammgäste dem Chaos, sie tranken und rauchten weiter. Die Universität Wellington wollte alle ihre Einrichtungen bis zum Mittag geschlossen halten, um sie auf Schäden zu überprüfen. In Christchurch, der größten Stadt der Südinsel, verließen die Bewohner der Uferzonen ihre Häuser in Richtung höher gelegener Stadtteile. Dichter Autoverkehr wurde gemeldet. Viele Menschen standen auf den Straßen und teilten über Mobiltelefone mit, dass sie wohlauf seien. Eine Studentin sagte, sie könne Freunde in der Kleinstadt Waiau bei Hanmer Springs nicht erreichen. „Es gibt sechs Menschen in Waiau, die niemand erreichen kann“, sagte sie.
Auf Twitter werden Bilder der Zerstörung geteilt.
In Hamilton (Nordinsel) gab es für Wayne Timmo ein unsanftes Erwachen, als die Küchenmarkise gegen das Fenster schlug. „Das Wasser im Swimming Pool des Nachbarn schwappte hin und her, und die vom Erdbeben geweckten Leute liefen auf die Straße“, sagte er. Die Reporterin Rachel Thomas berichtete dem Onlineportal „stuff.co.nz“ aus Hataitai am Stadtrand von Wellington, sie und ihre Mitbewohner seien vom Ächzen des Daches geweckt worden. „Unser Nymphensittich fiel von seiner Stange. Wir drei drängen uns im Morgenmantel unter dem Küchentisch mit einem zitternden Vogel zwischen uns.“
Der Potsdamer Seismologe Michael Weber warnte vor starken Hangrutschen in Region. „Das ist im Moment das größte Problem“, sagte der Wissenschaftler am GFZ am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Gefahr von Nachbeben sei noch nicht gebannt. (dpa, AFP)
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