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Die Harbour Bridge in Sydney verschwindet hinter Rauch.
© Dean Lewins/AAP/dpa

Buschbrände wüten in Australien: Metropole Sydney in dichte Rauchwolken gehüllt

Auch die Bewohner Sydneys bekommen die Folgen der Dürre und der Buschbrände zu spüren. Dort ist inzwischen auch die Wasserversorgung akut gefährdet.

Die Buschbrände nördlich von Sydney haben die australische Metropole am Donnerstag in dichte Rauchwolken gehüllt. Die Schulen in der Stadt und im Umland wurden von den Gesundheitsbehörden angewiesen, Kinder möglichst in den Gebäuden zu lassen. viele Viele Bewohner klagen über schlechte Luft und Atemnot. Angesichts hoher Temperaturen über 40 Grad und starker Winde warnten die Behörden vor der Gefahr neuer Brände im Osten und Süden Australiens.

Behörden kündigen für Sydney Wasserrationierungen an

Hunderte von Buschbränden haben in den vergangenen Wochen weite Landstriche erfasst und verwüstet. Mindestens sechs Menschen starben bisher in den Flammen, mehr als 600 Häuser wurden zerstört. Ursache der Brände sind die hohen Temperaturen, ausbleibender Regen und die seit 18 Monaten anhaltende Dürre.

Allein im Bundesstaat New South Wales, zu dem Sydney gehört, lodern mehr als 50 Brände. Die Feuerwehr war mit mehr als 1000 Menschen im Einsatz. Inzwischen reichen die Flammen bis auf 100 Kilometer an Sydney heran. Im Nachbarstaat Victoria färbte sich der Himmel mancherorts durch die Flammen rot und orange.

Im Bundesstaat Queensland waren 67 Feuer außer Kontrolle, auf einer Länge von 100 Kilometern. In der Nähe von Adelaide im Süden mussten Bewohner auf Weisung der Behörden ihre bedrohten Häuser verlassen. Tausende Haushalte waren ohne Strom.

Durch die Dürre ist auch die Wasserversorgung von Sydney akut gefährdet, die zu 85 Prozent von Regenwasser abhängig ist. Angesichts der ausbleibenden Niederschläge sind die Pegel der Wasserreservoires jedoch im freien Fall. Für Dezember kündigten die Behörden von NSW verschärfte Wasserrationierungen an.

Zwischen Politik und Wissenschaft ist ein Streit über die Ursache von Dürre und Waldbränden entbrannt. Es gebe keine wissenschaftlichen Beweise für einen Zusammenhang von Klimawandel und den Waldbränden, sagte Australiens evangelikaler Premierminister Scott Morrison am Donnerstag dem Sender ABC. Die Experten des staatlichen Wetteramtes sehen jedoch den Klimawandel als Ursache für extreme Hitzewellen und schwere Naturkatastrophen wie Dürren.

Waldbrände sind während der trockenen australischen Sommermonate zwischen Dezember und Februar nichts Ungewöhnliches. In diesem Jahr erreichten jedoch die Temperaturen schon im australischen Frühling Rekordwerte zwischen 35 und 40 Grad Celsius. Durch die seit 18 Monaten währende Dürrekatastrophe sind weite Landstriche knochentrocken und zusätzlich brandanfällig. Auch viele Tiere sind bedroht.

Für die Behörden sind die Dürre und der frühe Beginn der Waldbrände ein „schlechtes Omen“ für den bevorstehenden Sommer. „Wir haben so etwas in den geschichtlichen Aufzeichnungen noch nie gesehen“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr von Queensland australischen Medien. (dpa, KNA)

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