Waldbrände in den USA: Mehr als 30 Tote bei verheerenden Feuern in Kalifornien
Die Brände in Kalifornien wüten weiter. Es gibt Tote, viele Menschen werden vermisst. In Malibu brennen teure Villen ab, auch die von Thomas Gottschalk.
Der Ausnahmezustand in Kalifornien hält an, die Zahl der Opfer geht weiter hoch: in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise seien in ausgebrannten Häusern und Autos weitere sechs Leichen gefunden worden, teilte die Polizei am Sonntagabend (Ortszeit) mit. Damit erhöhte sich dort die Zahl der Opfer auf 31 Menschen. Im südkalifornischen Malibu waren bereits am Freitag zwei verbrannte Leichen in einem Auto entdeckt worden.
In Paradise, wo das sogenannte „Camp“-Fire seit Donnerstag mehr als 6000 Häuser zerstörte, werden weiterhin viele Menschen vermisst. Die Behörden sprachen am Sonntag von 228 Personen. Vermutlich stehen aber auch Personen auf der Vermisstenliste, die sich bereits in Sicherheit bringen konnten. Chaotische Verhältnisse mit abgesperrten Straßen und ohne Telefonnetz erschweren die Suche nach Angehörigen.
Mehr als 8000 Feuerwehrleute kämpften am Wochenende weiter gegen drei große Brände im Norden und Süden Kaliforniens an. Fast 150.000 Menschen hätte ihre Häuser räumen müssen, teilte die Einsatzleitung im Bezirk Los Angeles mit.
Mit der Rückkehr der heftigen Santa-Ana-Winde blieb die Lage in Südkalifornien weiter angespannt. Für den Promi-Ort Malibu und umliegende Gebiete waren Evakuierungsbefehle weiter in Kraft. Das sogenannte „Woolsey“-Feuer habe dort Dutzende Häuser vernichtet, hieß es.
Teure Villen in Malibu vernichtet
Auch das Anwesen von Thomas Gottschalk und seiner Frau Thea in Malibu brannte ab. Seine Villa sei zerstört, bestätigte Gottschalk am Sonntag. "Ich kann dazu gar nichts sagen, weil mir die Worte fehlen“, sagte Gottschalk der „Bild“-Zeitung. „Ich hatte das Gedicht „Der Panther“ in der Handschrift von Rainer Maria Rilke an der Wand hängen. Das ist ebenso in Flammen aufgegangen wie das Treppenhaus, durch das meine Kinder immer getobt sind.“
Er habe in Deutschland gerade eine Benefiz-Gala für Kinder moderiert, als er es erfahren habe, sagte Gottschalk. Der 68-Jährige ist seit 1990 im US-Bundesstaat Kalifornien ansässig.
US-Sängerin Miley Cyrus hat durch die Brände ebenfalls ihr Haus verloren. „Mein Haus steht nicht mehr, aber die Erinnerungen bleiben, die ich mit Familie und Freunden geteilt habe“, schrieb sie auf Twitter. Trotz des materiellen Verlustes sieht sie sich als „eine der Glücklichen“: „Meine Tiere und DIE LIEBE MEINES LEBENS haben es sicher herausgeschafft & das ist alles, was im Moment zählt.“ Die Sängerin dankte der Feuerwehr und Polizei. Cyrus' Haus grenzte an das Anwesen von Gottschalk.
Auch Hollywood-Star Gerard Butler und „Doctor Strange“-Regisseur Scott Derrickson haben ihre Häuser verloren.
Vorwürfe von Trump zurückgewiesen
Bei anhaltender Trockenheit, Wärme und heftigen Winden sei eine baldige Entspannung der Lage nicht in Sicht, warnte die Feuerwehr am Sonntag. Es gab aber auch einen Lichtblick. Dank eines massiven Löscheinsatzes konnte einer der drei Großbrände - das sogenannte „Hill“-Feuer - zu 70 Prozent eingedämmt werden.
Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown zeichnete am Sonntag ein düsteres Bild für den dürregeplagten Westküstenstaat. Brown vertritt die Position zahlreicher Forscher, die den Klimawandel mit steigenden Temperaturen für schlimmere Dürren, heftigere Waldbrände und andere Wetterextreme verantwortlich machen. „Dies ist nicht die neue Normalität, es ist die neue Abnormalität“, sagte Brown.
Brown hat in Washington rasche Bundeshilfe für die Opfer der Feuerkatastrophe angefordert. US-Präsident Donald Trump und der liberale Westküstenstaat sind oft auf Kollisionskurs. So hatte Trump mit Blick auf die jüngsten Brände den Behörden Missmanagement vorgeworfen und mit dem Entzug von Bundesmitteln gedroht. „Es gibt keinen Grund für diese massiven, tödlichen und teuren Feuer in Kalifornien außer dem schlechten Forstmanagement“, schrieb Trump auf Twitter. Brown wies diese Darstellung vehement zurück.