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Skyline 2.0. Vom Tribeca-Viertel aus betrachtet sieht der geplante Neubau WTC2 wie ein Stapel aus Kuben aus.
© DBCX/BIG

New Yorks neue Skyline: Medienmogul Murdoch will ins WTC2 ziehen

Immobilienmulti Silverstein und Mediengigant Murdoch planen einen Deal der Superlative: Der Film- und Medienkonzern 21. Century Fox soll in den Neubau World Trade Center 2 einziehen. Bauen soll den ein junger Däne.

Es ist ein Deal der Superlative zwischen zwei der weltweit einflussreichsten und gewieftesten Geschäftsmänner. Medienmogul Rupert Murdoch, dem unter anderem der Fernsehsender Sky sowie die „Times“ und die „Sun“ gehören, hat mit dem Immobilienentwickler Larry Silverstein, Eigentümer großer Teile von Ground Zero, eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach der neue Hauptsitz von Murdochs Film- und Medienkonzern 21st Century Fox News Corporation in den Neubau des World Trade Center 2 (WTC2) einzieht. Damit ist ein weiterer Baustein zur vollständigen Wiederherstellung des Geschäftsviertels gelegt, das durch den Terroranschlag am 11. September 2001 stark verwüstet worden war.

Und wieder muss ein Architekt gehen

Die spektakuläre Nachricht kommt gerade mal ein gutes halbes Jahr nach der Eröffnung von WTC1, das an die Stelle des ersten der beiden zerstörten Twin Towers getreten ist. Und wie schon bei der Realisierung des ersten Turms, als Silverstein den Wettbewerbssieger Daniel Libeskind ersetzte, kommt es auch bei WTC 2 zu einer Architekten-Rochade. Der renommierte Reichstag-Architekt Sir Norman Foster ist raus – an seine Stelle tritt der junge dänische Baumeister Bjarke Ingels.

Vom WTC1 aus sieht das Hochhaus konventionell aus

Zu langweilig, nicht spektakulär genug sei Fosters Entwurf gewesen, kolportieren die Zeitungen New Yorks. Ingels Entwurf ist alles andere als das: Er stapelt Kuben aufeinander und erzeugt so den Eindruck eines schiefen Turms. Jedenfalls aus der einen Blickrichtung, denn aus der Ferne soll die Skyline New Yorks auch künftig so erscheinen, als seien die Twin Towers nie zerstört worden. Und dies ist dem dänischen Architekten durch eine konventionell hochgezogene rückwärtige Fassade auch gelungen.

260000 Quadratmeter hat der gestapelte Riese

Einen „großartigen Meilenstein“ nannte Larry Silverstein die Entscheidung von Murdochs Medienkonzern, an die Südspitze Manhattans umzuziehen. Noch arbeiten die Angestellten an der 6. Avenue. Dort produzieren sie unter anderem Nachrichten für den Fernsehsender Fox News Channel. Knapp die Hälfte der gewaltigen Fläche des geplanten neuen Hochhauses – rund 260 000 Quadratmeter werden es sein – soll der Medienkonzern mieten.

Gigantisch. Durch die verschobene Kuben entstehen Terrassen, die nutzbar sein sollen.
Gigantisch. Durch die verschobene Kuben entstehen Terrassen, die nutzbar sein sollen.
© DBOX/BIG

88 Stockwerke hoch ist der geplante Turm. Und durch die leicht verschobenen Kuben in den obersten Etagen entstehen Freiräume für Terrassen. Dass diese auch wirklich von Rauchern oder Sonnenanbetern unter den Nachrichtenmachern genutzt werden können trotz des starken Windes, der in diesen Höhen üblicherweise herrscht, lassen die Simulationen des Architekten vermuten.

Ein gutes Geschäft für Larry Silverstein

Für Larry Silverstein zeichnet sich mit dem Vorvertrag ein großartiges Geschäft ab. Kurz vor dem Attentat hatte der Entwickler die Zwillingstürme gemietet für eine Dauer von 99 Jahren – und hatte sie hoch versichert speziell für den Fall von Terroranschlägen. Mehr als 4,5 Milliarden Euro sprachen ihm die Gerichte nach dem Einsturz der Türme zu. Geld, das die Versicherer zunächst nur zögerlich zahlten. Durch die brandneuen Mietflächen an der auf tragische Weise weltberühmt gewordenen Adresse kann der Geschäftsmann mit einem Vielfachen früherer Einnahmen rechnen.

Dass die Wahl auf den dänischen Architekten Bjarke Ingels fiel, ist kein Zufall. Google ist ein Kunde des jungen Baumeisters und deren als offene Flächen gestaltete Arbeitsbereiche wollte auch Murdoch haben. Hinzu kommt, dass der bei dem Projekt einbezogene jüngere James Murdoch aus derselben Generation stammt wie Ingels. Anfang vierzig sind die beiden, fast halb so alt wie Sir Norman Foster.

9/11 - 3000 Menschen waren zu Tode gekommen

„Von Tribeca (In-Viertel im südlichen Manhattan, Anm. d. Red.), der Heimat von Lofts und Dachgärten aus betrachtet, wird der Neubau wie ein Dorf von aufeinandergestapelten Häusern erscheinen“, sagt Ingels. „Aber vom World Trade Center aus gesehen, werden die einzelnen Häuser wie eine Einheit wirken.“ Auf diese Weise werde das Hochhaus die Kolonnade aus Türmen vervollständigen, die rund um das Denkmal für 9/11 stehen und dieses einrahmen.

Bei den Anschlägen vom 9. September hatten Terroristen zwei Flugzeuge in die Bürohäuser gelenkt, die Feuer fingen und einstürzten. Etwa 3000 Menschen kamen dabei zu Tode.

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