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Silvester-Fontäne: Kaltwasser-Geysir in Andernach

Mehrere hundert Schaulustige haben an Silvester den "Ausbruch" des vermutlich höchsten Kaltwasser-Geysirs der Welt bei Andernach verfolgt.

Andernach - Am Vormittag wurde das Ventil des Geysirs geöffnet, um für sechs Minuten eine kirchturmhohe Fontäne entweichen zu lassen. Ehe die Wassersäule sich aufbaute, entwich aus der Öffnung Kohlendioxid. Die Silvester-Fontäne war ein Vorgeschmack auf die geplante touristische Vermarktung des Naturwunders. Die Bauarbeiten dazu hatten nach einer Einigung mit Umweltschützern im vergangenen Sommer begonnen. Mitte 2006 werden die ersten Touristen erwartet. Die offizielle Eröffnung ist aber erst mit der Fertigstellung eines Informationszentrums im Jahr 2008 geplant.

Der Geysir kann nach Angaben der Stadt mehr als 45 Meter hoch «springen». Vor rund hundert Jahren hatten Andernacher im toten Rheinarm des Namedyer Werths aus einem unterirdischen Magmaherd aufsteigende Gasblasen entdeckt. Nach einer tiefen Bohrung schoss die Wasserfontäne in regelmäßigen Abständen in die Höhe. Beim Bau der nahen Bundesstraße 9 wurde der Kohlensäure-Sprudel jedoch 1957 verschlossen und erst 2001 wiederbelebt, dann aber vorerst mit einem «Schieber» in Zaum gehalten. Die Touristen sollen künftig per Schiff zum Geysir gebracht werden. Die Stadt Andernach erwartet jährlich bis zu 100.000 Besucher. In Deutschland gibt es in Wallenborn in der Eifel einen weiteren, jedoch deutlich kleineren Kaltwasser-Geysir. (tso/dpa)

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