DLRG zählt mehr Badetote: Im Wasser lauert der Tod
Das Bombenwetter hat im Sommer 2013 viele Menschen ins kühle Nass gelockt. 446 Menschen kamen dabei ums Leben. Die meisten von ihnen in unbewachten Binnengewässern. Jetzt will der DLRG handeln.
Der heiße Sommer 2013 lockte viele ans Wasser, dies ließ die Zahl der Ertrunkenen in die Höhe schnellen. 446 Menschen kamen ums Leben. Die meisten ertranken in unbewachten Seen und Flüssen. Eine Risikogruppe sind ältere Schwimmer, die sich überschätzen.
Mehr Badetote durch heiße Sommer und Einschnitte im Schwimmunterricht
Nach einem Rekordtief bei den Badetoten ist die Zahl im vergangenen Jahr kräftig in die Höhe geschnellt. Über 15 Prozent mehr Menschen fanden den Tod im kühlen Nass. Wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstag in Hannover mitteilte, ertranken in Deutschland 2013 knapp 246 Menschen in Binnengewässern oder Schwimmbädern, 2012 waren 383 Ertrunkene gezählt worden. Als einen Grund für den Anstieg nannte DLRG-Präsident Hans-Hubert Hatje den heißen Sommer, auch aber Einschnitte beim Schwimmunterricht an Grundschulen. Eine Risikogruppe sind ältere Menschen ab 50 Jahren, die ihre Fähigkeit mitunter überschätzen. Sie machten die Hälfte der Badetoten aus.
Unbewachte Binnengewässer sind am gefährlichsten
Mehr als 80 Prozent der Badeunfälle (365) ereigneten sich an unbewachten Binnengewässern, daneben ertranken unter anderem 18 Menschen in der Ostsee, 8 in der Nordsee, 14 in einem Schwimmbad und 8 in Gartenteichen und privaten Swimmingpools. 17 kamen in Hafenbecken ums Leben. Das Hochwasser im vergangenen Sommer kostete zwei Menschen das Leben.
Wie schon in den Vorjahren waren vier von fünf der Ertrunkenen Männer. Wie Hatje sagte, seien Männer leichtsinniger, überschätzten ihre Fähigkeiten oder sprängen betrunken ins Wasser. Die Zahl ertrunkener Kinder und Jugendlicher stieg von 18 auf 34 an.
Der DLRG will mehr Schwimmausbilder fördern
Der DLRG-Präsident appellierte an Bund, Länder und Gemeinden, mehr für die Badesicherzeit zu tun. „Wir brauchen mehr Gefahrenanalysen und Sicherheit durch Rettungsschwimmer an stark frequentierten Badestellen“, sagte Hatje. Diese Analysen seien inzwischen an der niedersächsischen Nordseeküste in hohem Maße erfolgt, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein folgten nun. Zugleich warnte die DLRG vor der Schließung von Schwimmbädern, was die Schwimmausbildung durch Schulen, die DLRG oder Vereine erschwere. Die DLRG will künftig den Bundesfreiwilligendienst dazu nutzen, Teilnehmer zu Schwimmausbildern fortzubilden, um mehr Schwimmunterricht anbieten zu können. (dpa)
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