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Ein Vater fotografiert sich mit seinem Kind. Bilder wie diese gibt es viele auf Facebook. Die Polizei Hagen macht sich da Sorgen.
© imago/Westend61

Polizei Hagen auf Facebook: "Hören Sie auf, Fotos Ihrer Kinder zu posten!"

"Kinderfotos gehören nicht ins Internet!" So die Botschaft eines Facebook-Eintrags der Polizei in Hagen. Wiedermal erreicht diese damit große Aufmerksamkeit.

"Hören Sie bitte auf, Fotos Ihrer Kinder für jedermann sichtbar bei Facebook und Co zu posten. Danke!" Die Polizei in Hagen sorgt sich um die Sicherheit der Kinder im Internet und postete am Dienstag einen Beitrag auf Facebook. Neben dem Text ist ein Kind zu sehen, das Gesicht ist mit einem roten Kreuz unkenntlich gemacht. "Auch ich habe eine Privatsphäre!" steht darunter.

Einen konkreten Fall, der Anlass zur Veröffentlichung bot, hat es nicht gegeben, sagte Tino Schäfer von der Hagener Polizei dem Tagesspiegel. "Wir sind selbst viel im Internet unterwegs und uns ist aufgefallen, wie viele private Kinderfotos frei zu sehen sind."

Innerhalb eines Tages wurde der Facebook-Eintrag mehr als acht Millionen Mal angesehen und 125.000 Mal geteilt, mehr als 74.000 User haben den Like-Button betätigt. In den über 300 Kommentaren gibt es überwiegend Zuspruch: "Super Beitrag und ein Warnschuss, um manchen nochmals die Augen zu öffnen!" kommentiert eine Userin. "Ich bin auch der Meinung, Kinder haben generell nichts im Internet zu suchen", schreibt ein anderer Nutzer. Oder: "Die Kinder werden nicht gefragt ob sie das wollen!" Dass es Eltern gebe, die sogar ein eigenes Profil für ihre Kinder erstellen, sei besonders traurig.

Die Polizei Hagen sagt, der Beitrag sei "bewusst provokant formuliert worden". "Ein Schnappschuss am Strand oder nackt badend im Planschbecken: Viele von Ihnen veröffentlichen Bilder von ihren Kleinsten bei Facebook und Co. Und das nicht selten für jedermann sichtbar, also völlig ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen bei den Privatsphäre-Einstellungen", heißt es in dem Eintrag. Dann der Appell: "Kinderfotos haben in sozialen Netzwerken grundsätzlich nichts zu suchen. Denn das Internet 'vergisst' nichts."

Die Bilder, die Eltern süß finden, könnten den Sprösslingen irgendwann zum Verhängnis werden. Dass die Aufnahmen den Kindern einmal peinlich sein könnten, ist nur ein Argument: "Das nackt am Strand spielende Kind von heute muss sich vielleicht morgen schon gegen andere behaupten. Noch schlimmer ist es, wenn pädophil veranlagte Menschen sich solcher Fotos bedienen und sie für ihre Zwecke nutzen bzw. an anderer Stelle veröffentlichen."

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Facebook-Beitrag der Polizei Hagen millionenfach angesehen wird: Im Juni erreicht ein Beitrag mit der Botschaft, Eltern sollten Kindern nicht mit der Polizei drohen, eine Klickzahl von sieben Millionen.

Ebenfalls am Dienstag ist ein weiterer Aufruf der Polizei Hagen auf Facebook zu lesen: "Sie sollten langsam über Winterreifen nachdenken." Die Klickzahlen und "Likes" halten sich in Grenzen.

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