Australien: Hitzewelle zerstört Teile des Great Barrier Reefs
Eine extreme Erwärmung des Wassers hat 2016 und 2017 Korallen an Australiens Great Barrier Reef in Massen absterben lassen. Grund seien der Klimawandel und das Phänomen El Nino.
Eine Hitzewelle hat in den Jahren 2016 und 2017 fast ein Drittel des australischen Great Barrier Reefs zerstört. Die Erwärmung schädigte die Korallen auf einer mehr als 1000 Kilometer langen Strecke des Riffs, berichten Wissenschaftler aus Australien und den USA in der Fachzeitschrift „Nature“. Das Ökosystem an der Nordostküste des Landes hat eine Gesamtlänge von 2300 Kilometern.
Die Korallen seien an der Hitze gestorben, erklärte Professor Terry Hughes laut einer Mitteilung der James Cook University in Townsville am Donnerstag. „Sie sind nicht langsam verhungert, sie sind direkt als Folge des Hitzestresses abgestorben“, sagte der Direktor des dortigen Zentrums für Korallenriffstudien. Als Grund für die starke Erwärmung des Wassers nennen die Forscher eine Kombination von Klimawandel und dem Klimaphänomen El Niño.
„Wenn Korallen nach einer Hitzewelle verbleichen, könne sie entweder überleben und langsam ihre Farbe zurückgewinnen, sobald die Temperatur sinkt - oder sie können sterben“, sagt Hughes. In den neun Monaten zwischen März und November 2016 allein seien etwa 30 Prozent der Korallen des gesamten Great Barrier Reef verloren gegangen.
Trotzdem bleibt Hughes zuversichtlich. Rund eine Milliarde Korallen lebten noch und diese seien im Schnitt widerstandsfähiger als die abgestorbenen. „Wir müssen uns dringend darauf konzentrieren, das noch halb volle Glas zu schützen, indem wir diesen Überlebenden helfen, sich zu erholen“, so der Wissenschaftler. (dpa)
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