Temperaturen bis 49 Grad: Hitzewelle mit Rekordtemperaturen im Süden Australiens
Nach kurzer Abkühlung hat eine Hitzewelle Australien fest im Griff. Starke Auswirkungen hat diese vor allem auf die Tierwelt.
Der Süden Australiens wird von einer Hitzewelle mit neuen Rekordtemperaturen heimgesucht. In einigen Regionen kletterte das Thermometer am Donnerstag auf über 49 Grad Celsius. Nördlich von Adelaide wurden 49,5 Grad gemessen, es wurde erwartet dass im Tagesverlauf die 50-Grad-Marke geknackt wird. In Adelaide selbst stiegen die Temperaturen auf 47,7 Grad - ein neuer Rekord; der alte hatte seit 1939 Bestand.
Hitzerekorde wurden in mehr als 13 Städten im Süden des Landes gebrochen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden im Bundesstaat South Australia mussten binnen 24 Stunden wegen der Hitze mehr als 40 Menschen medizinisch behandelt werden. Die Behörden riefen die Bevölkerung dazu auf, sich um hilfsbedürftige und ältere Menschen zu kümmern. Zugleich warnten sie davor, hunderte wegen der Hitze von Bäumen fallende Fledermäuse anzufassen.
Tausende Menschen suchten im Meer oder in Einkaufszentren Abkühlung. In einem Hotel schenkten die Barkeeper Freibier an Gäste aus. Im Zoo von Adelaide wurden Pandabären und Wallabys mit Eis und Schildkröten mit kaltem Wasser abgekühlt.
Verheerend Auswirkungen für die Tierwelt
Teilweise musste der öffentliche Nahverkehr eingeschränkt werden, weil Busse nicht fahren konnten. Die Feuerwehr war in Bereitschaft wegen erhöhter Waldbrandgefahr in mehr als 13 Bezirken. Auch der Bundesstaat Victoria und das Zentrum des Landes ächzten unter extremer Hitze. In Mittelaustralien mussten mehr als 50 Wildpferde notgeschlachtet werden; insgesamt 90 Tiere seien verendet oder sterbend bei einem ausgetrockneten Wasserloch gefunden worden.
Verheerende Auswirkungen haben die andauernde Hitze und Dürre auch in der Tierwelt, wie Medien berichteten. Rund 40 tote Wildpferde wurden demnach in ausgetrockneten Wasserlöchern nahe der entlegenen Siedlung Santa Teresa, rund 80 Kilometer südwestlich von Alice Springs in der Mitte des Landes, gefunden. Ranger hätten 55 weitere Wildpferde erschießen müssen, die unter der Wassermangel gelitten hatten.
Im Westen Australiens sind nach Medienberichten im vergangenen Monat mehr als 2500 wild lebende Kamele erschossen worden, die Zäune zu privatem Grasland durchbrochen hatten, um an Wasser zu gelangen.
In der vergangenen Woche berichteten lokale Medien, dass die Hitze sogar den Asphalt schmelzen ließ. Straßenarbeiter hätten demnach Wasser auf den Asphalt gespritzt, um zu verhindern, dass dieser an den Autoreifen kleben bleibe. (Tsp, dpa, AFP)