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Helmut Schmidt und seine Frau Hannelore, genannt Loki, im August 1982 am Brahmsee in Schleswig-Holstein. In seinem neuen Buch gesteht der damalige Bundeskanzler, seine Loki betrogen zu haben.
© dpa
Update

Neues Buch vom Altbundeskanzler: Helmut Schmidt gesteht: Ich habe Loki betrogen

"Was ich noch sagen wollte" heißt das neue Buch von Altbundeskanzler Helmut Schmidt. Es ist eine Bilanz seines Lebens und enthält ein Geständnis: Er hat seine Frau Loki betrogen.

Helmut Schmidt hat ein neues Buch herausgebracht. Nach 96 Lebensjahren zieht er Bilanz - und überrascht mit dem Geständnis, seine Loki betrogen zu haben. Das berichtet der "Stern", dem vor der Veröffentlichung des Buches einige Auszüge vorliegen.

"Was ich noch sagen wollte" ist der Titel der Autobiografie, welche am Donnerstag erscheinen wird. In dem Kapitel über seine 2010 verstorbene Frau Hannelore, genannt Loki, schreibt der Altbundeskanzler, diese habe ihm nach seinem Seitensprung die Trennung angeboten - was für den Ehemann Schmidt aber nicht in Frage kam.

"Ich hatte eine Beziehung zu einer anderen Frau", gesteht der Sozialdemokrat. Details und Hintergründe gibt es nicht. Die Dauer, die Intensität und der genaue Zeitpunkt der Beziehung werden nicht bekannt.

Schmidts Bilanz ist ein sehr privates Buch, aber kein intimes. Es wird deutlich, dass die Liebe zu seiner Loki über alles erhaben war und auch eine Affäre daran nichts ändern konnte.

Die beiden blieben die heute nahezu unvorstellbar lange Zeit von 68 Jahren verheiratet. In der Öffentlichkeit galten die Schmidts als liebevolles Vorzeigepaar.

Nach Informationen des "Stern" hielt Schmidt mit seiner Geliebten jedoch auch nach dem Tod von Loki Kontakt. Es soll sich um eine SPD-Parteigenossin gehandelt haben, auf deren Beisetzung Schmidt anwesend war.

Schmidt war als Pragmatiker bekannt

In seinem Buch erzählt Schmidt von seinen Vorbildern, von den Menschen, an deren Beispiel er sich bis heute orientiert. Philosophisch habe er sich viel mit Immanuel Kant, Mark Aurel, Karl Popper und Cicero beschäftigt, schreibt der Politiker, der in seiner aktiven politischen Zeit als Verfechter des Pragmatismus galt. Seine Politik sei jedoch stets von einer sittlichen Grundorientierung geleitet worden, die er auch seiner Frau Loki verdanke.

"Mir ist bewusst, dass Menschen in aller Regel nicht dazu neigen, die Fehler und Versäumnisse bloßzulegen, die sie begangen haben. Niemand bekennt sich gern als Schwächling", schrieb Schmidt in seinem Buch "Kindheit und Jugend unter Hitler". Er war nicht gerade dafür bekannt, Privates offen zu legen. Umso mehr überrascht sein Geständnis.

"Helmut Schmidt folgte 1974 auf den charismatischen und weit über die Grenzen der eigenen Partei geliebten Bundeskanzler Willy Brandt. Es war kein leichtes Erbe, das er nach Brandts überraschendem Rücktritt antrat" schrieb SPD-Chef Sigmar Gabriel 2013 im Tagesspiegel. "Helmut Schmidt hat es nur schweren Herzens akzeptiert. Aber er fand von Beginn an seinen eigenen Stil. Geradlinig und unbeirrbar führte er die Bundesrepublik als Bundeskanzler durch schwerste politische und ökonomische Krisen." So sei Schmidt für viele Menschen zum Inbegriff des pragmatischen Kompetenzpolitikers geworden.

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