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Heesters
© dpa

Urteil: Heesters unterliegt im Streit um angeblichen KZ-Auftritt

Johannes Heesters ist mit einer Klage gegen Berichte zu seinem angeblichen Auftritt im Jahre 1941 im Konzentrationslager Dachau gescheitert.

Das Berliner Landgericht wies am Dienstag die Klage des 105-Jährigen gegen den Berliner Historiker Volker Kühn auf Unterlassung und Widerruf ab. Der Vorsitzende Richter bewertete in der Urteilsbegründung die von Kühn vorgebrachte Faktenlage als ausreichend. Ob Heesters damals tatsächlich vor der SS-Wachmannschaft aufgetreten ist, sei heute nicht mehr zu klären gewesen.

Kühn äußerte sich nach dem Urteil „erleichtert“. Er kündigte an, die Aussagen zu Heesters-Auftritt nicht wiederholen zu wollen. Zu dem Thema sei alles gesagt, betonte Kühn.

Kühn hatte unter Berufung auf einen Augenzeugen behauptet, der Sänger und Schauspieler habe das KZ im Mai 1941 nicht nur mit dem Ensemble des Münchner Gärtnerplatztheaters besucht, sondern auch vor SS-Wachleuten gesungen.

Heesters hat einen Auftritt stets bestritten. Heesters hatte zuletzt mit Äußerungen über Adolf Hitler für Aufsehen gesorgt. In einem Interview mit dem holländischen Sender „Vara“ nannte er den Diktator einen „guten Kerl“. In der „Wetten, dass..?“-Ausgabe am vergangenen Samstag entschuldigte er sich für seine Äußerung. „Ich habe vor ein paar Tagen etwas Dummes, etwas Blödes, etwas Furchtbares gesagt, und dafür bitte ich euch um Verzeihung“, sagte Heesters.

Nie wieder

Heesters will sich nach dem Wirbel um sein Interview mit einem niederländischen TV-Sender nie wieder über die Nazi-Zeit äußern. „Das war mir eine heilsame Lehre. Alle Fragen zu dieser unglückseligen Zeit werde ich künftig nie mehr beantworten, da ich meine Ablehnung dieses Nazi-Regimes oft genug erklärt habe“, sagte Heesters laut einem am Dienstag vorab veröffentlichten Bericht der Illustrierten „Bunte“.

Heesters versicherte, er habe sich seinerzeit stets geweigert, in die NSDAP einzutreten. „In der ganzen Zeit damals habe ich versucht, meine Familie und mich da rauszuhalten und zu schützen.“ Politik habe ihn niemals interessiert. Dies sei auch noch heute so.
(ddp/AFP)

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