Musiker gegen AfD-Berlin: "Güle güle Eko Fresh"
Die AfD scheint den Kölner Rapper Eko Fresh zu inspirieren. Mit "Nur für dich" hat er bereits seinen zweiten Song gegen die Partei veröffentlicht. Auf das "Liebeslied" für Frauke Petry hat nun der AfD-Landesverband Berlin erneut geantwortet.
Nach den Wahlerfolgen der AfD hatte Rapper Eko Fresh einen Song auf seinem Facebook-Profil veröffentlicht. Dass er die Alternative für Deutschland für keine Alternative hält wurde darin sehr deutlich. Nun hat der Kölner Musiker nachgelegt und ein "Liebeslied" für Frauke Petry verfasst - die AfD-Bundessprecherin. Zum Sonnenuntergang am Rheinufer und unter dem romantischen Beat von Puff Daddys und Faith Evans' "I'll Be Missing You" performt Fresh sein Lied mit dem Titel "Nur für dich". "Meine Antwort auf den Liebesbrief", schreibt der Künstler über seinen Facebook-Eintrag zu dem Video.
Welcher Liebesbrief überhaupt?
Am Anfang des Videos hat Fresh einen Zettel in der Hand mit einem Foto von Frauke Petry. "Merhaba Ekrem" steht darauf gekritzelt. "Bla Bla Bla" darunter. "Merhaba" heißt auf türkisch so viel wie "hallo" oder "willkommen", Fresh heißt mit bürgerlichem Namen Ekrem Bora. Mit "Merhaba" hatte auch ein offener Brief der AfD-Berlin angefangen, den diese auf Facebook als Antwort auf das erste Anti-AfD-Lied von Fresh veröffentlicht hatte. Frauke Petry hat mit diesem offenen Brief im Grunde nichts zu tun. Warum also sie? "Leider war deine Unterschrift nicht drunter. Das macht mich traurig", spricht Fresh dann auch in dem Video. Seine Antwort auf einen fiktiven Liebesbrief also.
"Mich hats erwischt, dein leichter Silberblick", rappt Fresh und legt los: "Die Lügenpresse will uns auseinander bringen", heißt es weiter. "Jeder Asylant wird für dich im Bad verbrannt - Frauke nur für dich", setzt der Chorus ein. "Ich würde dir gerne die Füße massieren" - eine weitere Textzeile. Auch Kinder mit Petry könnte sich Fresh vorstellen. Eine Reaktion der AfD-Frau bleibt noch aus.
Zuvor hatte Fresh Zwist auf Twitter mit Beatrix von Storch, ebenfalls AfD. Nachdem Storch getwittert hatte, die GEZ habe ihr Konto gepfändet, hatte ihr der Musiker geantwortet: "Azizam mach nich diese Vallah ich küss dein Knie. Doo waiss doch ich brauch gez Money für BBustaz. Sag wegen para ich han". Von Storch schrieb zurück, ob dies mal jemand übersetzen könne. Daraufhin Fresh: "Kann das mal bitte kurz ein Flüchtling mit iPhone übersetzten, ich hab gerade keine Zeit."
Die Antwort der AfD lies nicht lange auf sich warten
Am Montagabend antwortete der Landesverband der AfD in Berlin dem Kölner Rapper erneut. Ein türkischen Hallo oder Willkommen, wie beim ersten Schlagabtausch, gab es diesmal nicht. Dafür steht die türkische Verabschiedung "Güle güle" an Ende des Facebook-Eintrags. An Anfang des Textes heißt es, die AfD schätze die künstlerische Freiheit. Man habe Eko Fresh einen Deal angeboten: "Wenn Herr Ekrem Bora die Einkünfte aus seinen durch Youtube monetarisierten #AfD-Liedern (seiner Auskunft nach ca 300€) karitativen Zwecken zukommen lässt, spendet der Landesverband AfD Berlin dieselbe Summe ebenfalls gemeinnützig."
Es sei völlig OK, die AfD zu "dissen", aber über das "Ticket" der Partei "Promo" und Geld abzugreifen sei "parasitär". Eko Fresh habe angeboten, die Summe einem Flüchtlingsheim zu spenden, dann jedoch "einen Rückzug" gemacht. Der Musiker wolle nicht mit der AfD kooperieren. In dem Twitter-Zwist zwischen Fresh und Berliner AfD wird jedoch deutlich, dass von einer "Kooperation" nie die Rede war. Auf Twitter hatte Fresh geschrieben: "Also wenn ihr kooperieren wollt, bedankt euch öffentlich bei den Flüchtlingen für euren Hype, dann reden wir weiter." Er werde die 300 Euro spenden, wenn die AfD einen "Dankesbrief" an die Flüchtlinge schreiben werde. Obwohl es diesen nicht gegeben hat, versucht die Partei auf Twitter darzustellen, Fresh habe sein Wort gebrochen.
Auf die Frage, wann er ein drittes Lied über die AfD machen werde, twitterte der Rapper: "Den 3. Song gibt es erst, wenn Frauke und ich uns trennen." To be continued?