Trauer in Offenbach und Empörung im Netz: Große Anteilnahme am Schicksal von Tugce A.
Auf Facebook und Twitter herrschen Wut und Trauer über das Schicksal der 22-jährigen Lehramtsstudentin Tugce A., die am Mittwoch für hirntot erklärt wurde. Die Hintergründe der Tragödie sind noch unklar. Im Netz löst der Vorfall eine Debatte über Zivilcourage aus.
Tugce A. ist hirntot. Das teilten Ärzte am Mittwoch in der Klinik in Offenbach mit, in der die junge Frau seit Mitte November im Koma lag und künstlich beatmet werden musste. Ein 18-Jähriger schlug der Studentin vor einem Fast-Food-Lokal ins Gesicht, sie stürzte und zog sich schwere Kopfverletzungen zu. Die Hintergründe der Tat sind noch nicht vollständig geklärt. Die Polizei ist zurzeit auf der Suche nach zwei Mädchen, denen Tugce A. angeblich zu Hilfe geeilt sein soll, als sie an einer Toilette von mehreren Männern belästigt wurden.
"Was ich nicht kapier', ist, dass der McDonald's nichts gemacht hat", sagt ein Klinik-Patient. Er will der Familie der jungen Frau eine Miniaturkrippe als Zeichen der Anteilnahme überreichen. Der Vater einer Tochter ist sauer auf die Justiz: "Die Typen kommen immer davon. Die Gesetze müssen schärfer werden." Ein junger Mann bringt frische Blumen vorbei. Manche klammern sich an einen Strohhalm: „Ihr Herz schlägt noch. Für uns Moslems ist jemand erst tot, wenn sein Herz nicht mehr schlägt“, sagt ein türkischer Geschäftsmann, der den Fall über die sozialen Medien verfolgt hat.
Auf Twitter und Facebook drücken viele User unter dem Hashtag #tugce ihr Mitgefühl, aber auch ihre Wut aus.
Auf Facebook gibt es sogar eine eigene Gruppe für die Studentin mit dem Titel "Tugce zeigte Zivilcourage, zeigen wir ihr unseren Respekt." Die Seite hat bereits mehr als 58.000 Fans. Die Seite dient als Plattform für die Organisation von Mahnwachen sowie als Informationsquelle über den Zustand der 22-Jährigen.
Am Freitag, den 28.11., ist der 23. Geburtstag der jungen Frau. Nachdem sich schon am 22.11. Angehörige und Unterstützer zu einer Mahnwache vor dem Fast-Food-Lokal getroffen haben, steht auch zu diesem Datum ein Treffen an. Diesmal vor der Klinik, in der Tugce A. seit Mitte November behandelt wird.
An diesem morgigen Freitag plant die Familie von Tugce A., laut einer Aussage des Offenbacher Landtagsabgeordnete Ismail Tipi gegenüber der dpa, die lebenserhaltenden Maßnahmen einzustellen. Der 18-jährige Tatverdächtige sitzt derzeit in Untersuchungshaft und schweigt. (Tsp/dpa)
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