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An dieser Straße, die nach Reynosa an der Grenze zu den USA führt, wurden die Leichen gefunden.
© AFP

Enthauptete Leichen: Grausiges Massaker im mexikanischen Drogenkrieg

49 enthauptete Leichen am Straßenrand: Im Norden Mexikos haben Killer offenbar in einem Racheakt an einem verfeindeten Kartell fast 50 Menschen zerstückelt. Der Drogenkrieg könnte der Präsidentschaftswahl eine Wende geben.

In einem grausigen Massaker haben Drogengangster in Mexiko dutzende Menschen enthauptet und verstümmelt. Die Polizei fand am Rande eines Highways nahe Monterrey im Norden des Landes am Sonntag 49 Leichen in Plastiksäcken. Die Straße führt nach Reynosa, einer Stadt an der Grenze zu den USA. Zu der Tat bekannte sich das berüchtigte Drogenkartell Los Zetas. Die Gruppe wurden von ehemaligen mexikanischen Soldaten gegründet, die zunächst für das sogenannte Golfkartell arbeiteten und sich später abspalteten.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft waren den Leichen Hände und Füße abgehackt worden, um eine Identifizierung durch Fingerabdrücke unmöglich zu machen. Mehrere der Toten seien zudem nackt gewesen. Es handelte sich um 43 Männer und sechs Frauen, deren Leichen am Straßenrand in schwarzen Plastiksäcken aufeinander gestapelt waren. In einer Nachricht am Fundort bekannte sich die Drogengang Los Zetas zu den Morden.

Bilder: Mexiko versinkt im Drogenkrieg

Der grausige Fund stehe im Zusammenhang mit weiteren Massakern im mexikanischen Drogenkrieg, sagte Behördensprecher Jorge Domene. Erst vor wenigen Tagen waren im Westen des Landes 18 verstümmelte und enthauptete Leichen in zwei Fahrzeugen gefunden worden. Laut Staatsanwaltschaft handelte es sich um einen Racheakt einer Drogenbande für 23 Morde vom 4. Mai im Bundesstaat Tamaulipas an der Grenze zu den USA. Ermittler vermuten, dass die Morde auf das Konto der rivalisierenden Drogenkartelle Los Zetas und Sinaloa gehen.

Der Konflikt könnte der am 1. Juli anstehenden Präsidentenwahl die entscheidende Wende geben. Durch die eskalierende Gewalt ist die Zustimmung zur konservativen PAN von Präsident Felipe Calderon gesunken. Seit dessen Amtsantritt Ende 2006 wurden in Mexiko durch Bandengewalt und Auseinandersetzungen mit der Polizei gut 50.000 Menschen getötet. Calderon hatte sich für ein härteres Vorgehen gegen die Drogenkartelle eingesetzt und Zehntausende Polizisten sowie Soldaten in die Grenzregion zu den USA versetzt.

Seit die Regierung den mächtigen Rauschgiftbanden im Jahr 2006 den Kampf ansagte, starben im mexikanischen Drogenkrieg mehr als 50.000 Menschen. Eine Reihe von Festnahmen in den vergangenen Jahren und die Ergreifung ranghoher Drogenbosse konnte die Gewalt nicht stoppen. (AFP/rtr)

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