Konzerte geplatzt: Gewalt gegen US-Musiker Marilyn Manson in Moskau
Gewaltbereite russisch-orthodoxe Christen haben in Moskau und Nowosibirsk gegen geplante Auftritte des US-Gruselrockers Marilyn Manson protestiert.
In der russischen Hauptstadt platzte ein Konzert wegen einer Bombendrohung, wie Manson im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Moskauer Medien berichteten am Samstag, dass Tausende Fans am Vorabend enttäuscht abziehen mussten. Die Polizei bestätigte, dass ein anonymer Anrufer vor einer Bombe gewarnt habe. Der bei einem Rockfestival geplante Auftritt auf dem Ausstellungsgelände WDNH wurde abgesagt. Manson veröffentlichte ein Foto bei Twitter mit dem Text: „Bombendrohungen haben unsere Show in Moskau verhindert, als wir gerade auftreten wollten.“ Der Musiker kritisierte auch, dass Menschen, die meinten, dass Musik Gewalt erzeuge, selbst auf das Mittel zurückgriffen. Ein russisch-orthodoxer Aktivist brüstete sich bei Twitter damit, einen Manson-Musiker vor einem Hotel mit Eiern beworfen zu haben.
In der sibirischen Stadt Nowosibirsk setzten Manson-Gegner durch, dass ein Konzert der Gruppe abgesagt wurde. Sie warfen dem Musiker vor, abartig zu sein und die russische Jugend zu verderben.
Menschenrechtler zeigten sich besorgt angesichts einer zunehmenden Feindlichkeit in Russland gegenüber westlicher Kultur. (dpa)