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Mit derzeit 319.000 Quadratkilometern ist das Suchgebiet für den Einsatz eines Detektors viel zu groß.
© dpa

Suche nach Malaysia Airlines Flug MH370: Geborgene Teile sind nur Müll

Während keiner der bisher von Schiffen aus dem Indischen Ozean geborgenen Gegenstände von dem Flugzeug stammt, drohte sich verschlechterndes Wetter am Sonntag die Suche nach Flug MH370 erneut zu behindern. Die Zeit drängt.

Am Sonntag, 23. Tag der Suche nach Flug MH370, wurde die Suche nach Wrackteilen im mutmaßlichen Absturzgebiet rund 1800 Kilometer westlich von Perth mit zehn Flugzeugen und vier Schiffen fortgesetzt. Sechs weitere Schiffe sollten während des Tages eintreffen. Ein australischer Orion-Seeaufklärer musste abgezogen werden, nachdem Notsignale eines am Rande der Antarktis liegenden Fischerbootes aufgefangen wurden. Er wurde durch einen zivilen Jet ersetzt. Im Laufe des Tages wurde allerdings mit erneut einsetzendem Regen und tiefhängenden Wolken gerechnet.

Gesichtete Objekte waren nur Müll

Am Sonnabend hatten die Besatzungen mehrerer Flugzeuge auf dem Meer treibende Objekte gesichtet. Bisher habe keines der geborgenen Fundstücke einen Zusammenhang mit dem vermissten Flugzeug, sagte der australische Marine-Commander Peter Leavy. In dem Bereich schwimmt aber auch jede Menge Schifffahrtsmüll auf dem  Ozean. Australiens Premierminister Tony Abbott bezeichnete den Fortschritt der Suchaktion angesichts der Tatsache, dass überhaupt damit begonnen wurde, Gegenstände aus dem Wasser zu bergen, dennoch als „positiv“. Abbott ernannte am Sonntag  den ehemaligen Luftwaffenchef Angus Houston zum Leiter eines neuen Joint Agency Coordination Center (JACC), das die Suchaktion zwischen den beteiligten Behörden koordinieren soll.

In Perth wurde das mit einem Sensor zum Aufspüren der Funksignale des Flugdatenschreibers und des Cockpittonbandes ausgestattete Schlepp-U-Boot der US Navy auf das australische Kriegsschiff ADV Ocean Shield verladen, dass drei Tage braucht, um den Einsatzbereich zu erreichen. „Alles hängt davon ab, wie effektiv wir das Suchgebiet reduzieren können“, sagte der australische Marine-Captain Mark Matthews.

Die Zeit drängt

Mit derzeit 319 000 Quadratkilometern ist es für einen effektiven Einsatz des Detektors viel zu groß. Er könnte erst nach Auffinden eines Trümmerfeldes und exakter Rückberechnung der Absturzstelle anhand der Strömungsverhältnisse ins Wasser gelassen werden. Die Zeit drängt, denn die Batterien der Signalsender der sogenannten Black Boxes reichen nur für rund 30 Tage, danach verstummen die Signale.

Zahlreiche Angehörige von chinesischen Fluggästen - 153 der 227 Passagiere des Fluges MH370 stammen aus China – forderten am Sonntag bei einem Treffen mit malaysischen Regierungsvertretern in Kuala Lumpur erneut detaillierte Information über das Geschehen rund um das Verschwinden der Boeing, die sich auf dem Flug nach Beijing befand und plötzlich den Kurs gewechselt hatte. Sie warfen den Verantwortlichen nach örtlichen Medienberichten vor, durch die zögerliche Bekanntgabe von Details die Such- und Rettungsaktion verzögert zu haben.

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