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Panorama: Endlich – der Regen wird wärmer

Gestern war Siebenschläfertag. Das heißt nichts Gutes, wenn die Bauernregel stimmt. Wenn.

Bauernregeln haben auch ihr Gutes. Sie stimmen manchmal nicht. „Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag“ – so und in Abwandlungen besagt die Regel, dass das Wetter am 27. Juni Aufschluss darüber gibt, wie der Sommer werden wird. Das verspricht nichts Gutes. An der Ostsee stürmte und regnete es gestern, in Berlin und Brandenburg war es tagsüber bedeckt, allenfalls im Süden war es etwas schöner.

Beim Hurricane-Festival in Scheeßel, dem größten Open-Air-Festival in Norddeutschland, versank das Gelände nach mehreren Wolkenbrüchen in knöcheltiefem Matsch. Die 40000 Besucher ließen sich die Laune nicht verderben. Vor allem, weil es trotz Regens relativ warm war. Deutschland hatte das schlechte Wetter keinesfalls exklusiv. Bei dem legendären Glastonbury-Festival im englischen Somerset wälzten sich viele junge Besucher mit großem Vergnügen im Matsch, keiner kam trockenen Fußes nach Hause.

Glaubt man der Siebenschläferregel, dann wars das mit dem Sommer diesmal. Vorbei und abgehakt.

Die Meteorologen streiten, ob die Siebenschläferregel stimmt. Wegen der Gregorianischen Kalenderreform 1582 müsste man eher die Zeit um den 7. Juli zum Maßstab nehmen.

Das ließe hoffen. Ab Montag soll es etwas schöner werden. Fast überall in Deutschland.

Aber was heißt schon schöner. Ursprünglich war auch für den gestrigen Sonntag schönes Wetter angekündigt worden. Und die ganze letzte Woche sollte es eher schlecht gewesen sein. In Wirklichkeit war es umgekehrt. Unter der Woche kam immer für längere Zeit die Sonne heraus, vor allem abends konnte man draußen sitzen. Am Sonntag, dem Siebenschläfertag, wurde es trübe.

„Auch an schönen Tagen müssen wir immer mit einem kleinen Schauer rechnen“, sagt Thomas Globig von Meteomedia, „der Sommer wird durchwachsen sein“.

Laut Globig haben Untersuchungen ergeben, dass die Siebenschläferregel, wenn man sie auf den 7. Juli und die Tage danach anwendet, zu 70 Prozent zutrifft. In Süddeutschland zu 80 Prozent, im Norden weniger.

In einem Sommer wie im letzten Jahr kam alles ganz anders. Da war es am 27. Juni schön, Anfang Juli kühl und dann drehte der Sommer richtig auf.

Kann das diesmal wieder passieren? „Nein“, sagt Globig, „die Wetterlage wird sich in den kommenden Tagen und wahrscheinlich den ganzen Sommer lang nicht mehr grundlegend umstellen“.

Dann bleibt es dabei. Manche Tage werden schön, andere nicht. Nur der Regen wird wärmer.

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