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"One Direction" genossen eine rauschende Nacht bei den "Billboard Music Awards 2015" und heimsten zwei Preise ein.
© AFP

One Direction bestätigt Auszeit: Einfach mal Anfang 20 sein

Die britisch-irische Band One Direction nimmt sich eine Auszeit. Viele ihrer Fans können die Entscheidung verstehen.

Boybands, sterben sie aus? Nach Take That, nach den Backstreet Boys, hat die britisch-irischen Boyband One Direction am Dienstag eine Auszeit für das nächste Jahr bestätigt. „Es ist nur eine Pause :) wir gehen nirgends hin!!“, twitterte Sänger Louis Tomlinson. „Versprochen“ fügte er in einem weiteren Tweet hinzu. „Keine Sorge“.

Gerüchte um die Zukunft der derzeit erfolgreichsten Popband gab es seit März, als Zayn Malik ausstieg. Die restlichen vier Bandmitglieder tourten ohne ihn weiter, doch sein Entschluss berührte die Gruppe. Einmal weinte Frontmann Harry Styles auf der Bühne, weil er Zayn so vermisste. In der Nacht zu Montag sendeten das britische Boulevardblatt „Sun“ und das Promi-Portal „people.com“ die konkrete Nachricht von der Trennung auf Zeit in die Welt. Ein Schock für die Fans. „Ich kann es nicht fassen“, hieß es im Netz. „Das macht mich so traurig.“

In wenigen Stunden verbreiteten mehr als 250000 Menschen den Tweet der Band, zusammen mit Liebesbotschaften oder Trauerbekundungen. Unter dem Schlagwort #OneDirection meinten aber auch viele, dass sie eine Pause nach fünf Jahren, nach vier Alben und mehr als 300 Konzerten verstehen könnten.

Und plötzlich ist alles aus

Die Lebensspanne von Boybands ist unterschiedlich lang. Meistens möchte es einer der Musiker mal alleine probieren, alleine auf der großen Bühne stehen, und plötzlich ist alles vorbei. Wann die Auszeit von One Direction genau beginnen soll, ist noch unklar. Vermutlich im nächsten März, wenn ihr neues Album erschienen ist. Die vorerst letzten Konzerte sind für Ende Oktober angesetzt, die Ticketpreise steigen seit der Verkündung rasant. Jetzt sagen die Musiker zwar, dass sie wieder zusammenfinden werden. Und selbst wenn nicht, beweist die Geschichte, dass ein Comeback von Boybands nie ausgeschlossen ist. Trotzdem könnte es ein Abschied für immer sein.

Bei ihrer Gründung 2010 hätte wohl kaum jemand gedacht, dass die fünf Jungs zwischen 17 und 19 einen solchen Erfolg haben werden. Die Sänger hatten sich bei der Castingshow „The X Factor“ einzeln beworben, wurden von Chefjuror Simon Cowell zur Boygroup gemacht, aber belegten nur den dritten Platz. Doch dann wurden Alben produziert, Welttourneen organisiert. Filme wurden gedreht, Bücher produziert. Die Jungs wirkten immer professionell, immer perfekt gestylt. Auf 25 Millionen Pfund wird ihr Vermögen jeweils geschätzt. Auf der „Forbes“-Liste der reichsten Berühmtheiten unter 30 stehen sie auf Platz zwei. Hinter Justin Bieber.

Millionen Teenager auf der ganzen Welt schwärmen für sie. Daran ändern auch Mini-Skandale ums Kiffen und die ungewollte Schwangerschaft eines Groupies nichts. Doch zu viel ist irgendwann zu viel. Malik stieg aus, weil er nicht mehr konnte. Nicht mehr im Rampenlicht stehen, echte Musik machen, ohne diese riesige PR-Maschinerie, das war sein Wunsch. Die übrigen Band-Mitglieder sagen, dass sie sich jetzt für eine Weile auf ihre Solo-Karrieren konzentrieren wollen. Vielleicht wollen aber auch sie einfach mal Anfang 20 sein. Und mehr nicht.

Marie Rövekamp

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