Taifun „Haiyan“: Einer der heftigsten Stürme aller Zeiten
Der Taifun „Haiyan“ erreicht auf den Philippinen Geschwindigkeiten von bis zu 379 km/h.
Manila - Für gewöhnlich betet Gilbert Mendoza nicht, bevor er zu Bett geht. Doch in den bangen Stunden vor Ankunft des Super-Taifuns „Haiyan“ auf den Philippinen kniet sich der Familienvater mit seinen vier Kindern hin. „Es gab nichts anderes, was wir tun konnten, außer beten, dass wir verschont bleiben“, sagt der 49-Jährige aus der Provinz Sorsogon im Osten des Landes am Telefon. „Wir haben unser Haus verriegelt und gebetet.“ Es wurde einer der schwersten Stürme aller Zeiten. 379 km/h Windgeschwindigkeit wurden gemessen. Ein solcher Sturm reißt alles mit, was nicht tief im Boden verankert ist.
„Haiyan“ forderte am Freitag nach Behördenangaben mindestens drei Todesopfer, allerdings wurde mit weiteren Opfern gerechnet. Vor dem Wirbelsturm waren 125 000 Menschen in Sicherheit gebracht worden.
Nach Angaben der Regierung starben beim weltweit schwersten Sturm des Jahres zwei Menschen durch Stromschläge wegen herabgerissener Kabel, ein drittes Opfer wurde vom Blitz getroffen. Die Behörden rechneten mit steigenden Opferzahlen, weil die am schwersten betroffenen Gebiete vorerst von der Außenwelt abgeschlossen waren und keine Informationen von dort vorliegen.
„Was die Schäden angeht – die können wir nicht verhindern, aber der Hoffnungsschimmer hier ist, dass es bisher nur drei Todesopfer gibt“, sagte der Sprecher der nationalen Katastrophenschutzbehörde, Reynaldo Balido, in Manila. Anlass zur Hoffnung gab auch, dass „Haiyan“ nicht so starke Regenfälle mit sich brachte wie bei einem Taifun üblich.
Mit Windstärken von über 300 km/h sei „Haiyan“ allerdings einer der vier weltweit schwersten Tropenstürme seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, erklärte Jeff Masters vom US-Wetterdienst Weather Underground. Er sei überdies der schlimmste Sturm in den Aufzeichnungen, der jemals auf Land getroffen sei. Diesen Rekord hatte laut Masters bisher der Hurrikan „Camille“ gehalten, der 1969 mit Windgeschwindigkeiten von rund 305 Stundenkilometern über den US-Bundesstaat Mississippi hereingebrochen war. „Haiyan“ fegte zunächst über die Küsten von Samar, rund 600 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila. „Es war furchterregend“, schilderte Liwayway Sabuco, eine Verkäuferin in der Stadt Catbalogan, das Unwetter. „Ich konnte sehen, wie Bäume umgerissen wurden.“ In der 200 000-Einwohner-Stadt Tacloban verwandelten Sturmfluten die Straßen in reißende Bäche, wie das Video eines Anwohners zeigte.
Meteorologen rechneten auf Samar mit „katastrophalen“ Zerstörungen. Im Vorfeld waren landesweit mehr als 125 000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Schulen blieben geschlossen, der Fährverkehr kam zum Erliegen, hunderte Flüge wurden gestrichen. Besonders gefährdet waren die Einwohner der Insel Bohol, wo seit einem Erdbeben im Oktober mit mehr als 220 Todesopfern noch immer 350 000 Menschen in Zeltstädten leben. Als Nächstes soll „Haiyan“ Laos und Vietnam erreichen. dpa/AFP
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