US-Fernsehpreis: Drei Emmys für "The Sopranos"
Die Fernsehserie "The Sopranos" um eine New Yorker Mafiafamilie ist bei der Verleihung des US-Fernsehpreises Emmy drei Mal bedacht worden. Zum besten Hauptdarsteller wurde James Spader für seine Rolle in "Boston Legal" gekürt.
Die Top-Preise bei der Emmy-Verleihung in Los Angeles gingen an die Mafia-Serie "The Sopranos" und die Sitcom "30 Rock". Die Abschlussstaffel um die Familie von Mafia-Boss Tony Soprano wurde als bestes Drama ausgezeichnet, zusätzlich nahm Drehbuchautor David Chase einen Emmy mit nach Hause. In der Newcomer-Komödie "30 Rock" porträtieren Alec Baldwin und Tina Fey ("Saturday Night Live") den ganz normalen Wahnsinn hinter den Kulissen einer fiktiven Fernsehshow in New York City.
"30 Rock" setzte sich in der Kategorie beste Komödie gegen "Grey's Anatomy" durch, die populäre Krankenhaus-Serie über die turbulenten Karrieren junger Assistenzärzte. Beide Serien waren zehn Mal nominiert gewesen. Schauspielerin Katherine Heigl wurde jedoch für ihre Nebenrolle als Dr. Isobel "Izzie" Stevens geehrt. "Nicht mal meine Mutter hatte mir heute Abend eine Chance eingeräumt", sagte die sichtlich bewegte Heigl in ihrer Dankesrede. Sie gewann gegen ihre Kolleginnen Chandra Wilson (Dr. Bailey) und Sandra Oh (Cristina Yang). Terry O'Quinn, der den mysteriösen John Locke in dem Drama "Lost" spielt, wurde zum besten Nebendarsteller gewählt.
Spader "stiehlt der Mafia" den Preis des besten Hauptdarstellers
"Sopranos"-Stars James Gandolfini und Edie Falco gingen leer aus, obwohl die Serie mit 15 Nominierungen als Favorit gegolten hatte. Stattdessen nahm James Spader ("Boston Leagal") den Preis als bester Hauptdarsteller mit nach Hause. "Ohje, ich habe das Gefühl, ich habe einen Haufen Geld von der Mafia gestohlen. Und sie sitzen alle da drüben", scherzte Spader. Einen Emmy als beste Hauptdarstellerin in einem Seriendrama bekam Sally Field für ihre Rolle in "Brothers Sisters". America Ferrera gewann für ihre Rolle als Mauerblümchen in "Alles Betty!" (Vorlage für "Verliebt in Berlin") den Preis als beste Hauptdarstellerin in einer Komödie.
Für den Western "Broken Trail" überzeugten Oscar-Preisträger Robert Duvell und Thomas Haden Church als hart arbeitende Cowboys, die sich um fünf Waisenkinder kümmern. Der Fernsehfilm über den Wilden Westen, der in Kanada gedreht wurde, war insgesamt 16 Mal nominiert gewesen.
Heidi Klum geht leer aus
Die Reality-Show "Project Runway" des deutschen Supermodels Heidi Klum, bei der Nachwuchs-Designer um eine Chance im Geschäft konkurrieren, verlor erneut gegen "The Amazing Race". Jon Stewart gewann einen Emmy für seine Tagesschau "Daily Show", bei der er die Nachrichten auf die Schippe nimmt.
Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore bekam einen Emmy für seinen interaktiven TV-Kabelsender Current. "Wir versuchen, das Medium Fernsehen zu öffnen, damit die Zuschauer selbst Fernsehen machen und sich dem Dialog der Demokratie anschließen können", sagte Gore, der von den Zuschauern mit Ovationen gefeiert wurde.
Eine sichtlich schwangere Christina Aguilera sang gemeinsam eine Einlage mit Pop- und Jazz-Sänger Tony Bennett. Dessen Geburtstags-Konzert "An American Classic" wurde ebenfalls mit zwei Emmys ausgezeichnet. Als Moderator führt Ryan Seacrest von "American Idol" (amerikanische Version von "Deutschland sucht den Superstar") durch den Abend. Erstmals war im Shrine Auditorium eine runde Bühne aufgebaut, die an eine Manege erinnerte. Die Emmys wurden zum 59. Mal von der Amerikanischen Fernsehakademie verliehen. (mit dpa/AFP)
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