Nach Terroranschlägen in Frankreich: Dieter Nuhr bedankt sich für Mohammed-Karikaturen und kritisiert "Pegida"
Der Kabarettist Dieter Nuhr hat sich für die Mohammed-Karikaturen bedankt und gleichzeitig "Pegida" kritisiert. Er sagt: "Humor ist das, was uns von Zivilisationsfeinden unterscheidet."
Comedian Dieter Nuhr (54), der schon selbst für islamkritische Witze angefeindet wurde, hat sich bei Zeitungen für den Abdruck von Mohammed-Karikaturen bedankt. Er beklagte am Freitag zugleich einen „Kreislauf aus Shitstorm und Hysterie“, wie auf seiner Facebook-Seite zu lesen war. „Da wundern sich die Leute über so einen Anschlag, wo doch jedesmal, wenn irgendjemand Witze über den Islam macht, mit Mord gedroht wird. Wie kann man über die Bedrohung unserer Freiheit überrascht sein? Jetzt ist man wieder zwei Wochen lang entsetzt. Und dann ist man wieder islamophob, wenn man die Freiheit hochhält, weil sich in Dresden die konservativen Dümpflinge jeden Montag mit den Nazis gemein machen.“
Nuhr weiter: „Die ersten fragen schon wieder: Kann man jetzt noch Witze machen? Ja, muss man sogar! Denn das ist es, was uns von den Zivilisationsfeinden unterscheidet. Die glauben, Spaß gibt es im nächsten Leben, wir sagen: Nein, jetzt schon ein bisschen ist auch nicht schlecht!“ Zu dem jüngsten Abdruck der Mohammed-Karikaturen nach dem Anschlag auf das Pariser Satiremagazin „Charlie Hebdo“ schrieb der Kabarettist: „Danke an alle Zeitungen, die endlich die Mohammedkarikaturen gedruckt haben! Es wurde Zeit, dass wir uns nicht mehr wie die Kamele dem Diktat der Humorlosigkeit unterwerfen.“ (dpa)