zum Hauptinhalt
Schumacher befindet sich in einer Klinik in Grenoble.
© AFP
Update

Skiunfall des Formel-1-Rekordweltmeisters: "Die Lage von Michael Schumacher ist außerordentlich ernst"

Michael Schumacher schwebt nach seinem schweren Skiunfall in den französischen Alpen weiter in Lebensgefahr. Die Ärzte bewerteten den Zustand des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters auf einer Pressekonferenz als kritisch und ernst.

Michael Schumacher befindet sich weiterhin in einer kritischen Situation. Das teilten die Ärzte des Krankenhaus in Grenoble bei einer Pressekonferenz am Montag mit. Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister wurde in ein künstliches Koma versetzt und liegt auf der Intensivstation. Die Lage sei "außerordentlich ernst", sagten die Mediziner. "Wir können keine Aussage treffen über der Entwicklung seines Zustands und seine Chancen."

Bei einem Sturz mit dem Kopf auf einen Felsen im Skigebiet von Méribel in Frankreich hatte sich der 44-Jährige trotz Helms schwere Verletzungen zugezogen. Schumacher soll öfter zum Skifahren in die Region gekommen sein, die Pisten waren ihm bekannt. Am Sonntag war er offenbar auf einem nicht markierten Hang unterwegs. Französischen Medien zufolge soll er sich auf der Gabelung zwischen zwei Pisten befunden haben, als er stürzte. "Der Skiunfall erfolgte offenbar mit einer hohen Geschwindigkeit", sagte der Leiter der Anästhesie-Abteilung, Jean-François Payen. Schumacher sei mit der rechten Seite aufgeprallt und nach dem Unfall verwirrt gewesen. "Jemand ohne Helm hätte den Unfall sicherlich nicht überlebt."

Polizei und Bergwacht erklärten, der Unfall habe sich zwischen 11.00 Uhr und 11.15 Uhr am 2783 Meter hohen Saulire in der Nähe der beiden Pisten Chamois und Biche ereignet. Um 11.53 Uhr sei Schumacher ins Krankenhaus nach Albertville-Moutiers geflogen und von dort um 12.45 Uhr in die Klinik nach Grenoble verlegt worden. "Michael Schumacher hatte Glück, dass die Erstversorgung so gut geklappt hat", heißt es von Seiten der Ärzte. Die Mediziner hatten bei ihm ein Kopftrauma mit Koma festgestellt, er erlitt eine Blutung zwischen Gehirn und Schädeldecke. Schumacher sei einmal am Kopf operiert worden, hieß es. Nun werde alles versucht, um den Druck im Gehirn nicht ansteigen zu lassen, sagten die Ärzte.

Angela Merkel reagierte betroffen

Aus Respekt gegenüber der Familie wollten die Mediziner nicht über "anatomische Einzelheiten" sprechen. Sie gaben jedoch bekannt, dass es sich um eine diffuse Verletzung handelt - das heißt, im Gehirn bestehen weit verbreitete Schäden wie Blutergüsse und Prellungen. Eine zweite Operation sei derzeit aber nicht vorgesehen. Weitere Informationen werde das Krankenhaus „je nach Entwicklung“ des Zustands Schumachers geben.

Noch am Abend des Unglückstages waren neben seiner Familie einige von Schumachers engsten und vertrautesten Wegbegleitern in der Klinik eingetroffen: Neben Ross Brawn, der an allen sieben WM-Titeln Schumachers maßgeblich beteiligt gewesen ist, kam auch der Präsident des Internationalen Automobilverbandes, Jean Todt. Der Franzose war zu Schumachers Erfolgs-Ära bei Ferrari Teamchef. Auch Schumachers deutscher Arzt Johannes Peil, der mit seinem Team von der Sportklinik Bad Nauheim den bislang erfolgreichsten Formel-1-Piloten der Welt seit Jahren betreut, erreichte Grenoble noch am Abend.

Bundeskanzlerin Angela Merkel reagierte betroffen auf die Nachrichten aus Grenoble. „Wie Millionen von Deutschen waren auch die Bundeskanzlerin und die Mitglieder der Bundesregierung außerordentlich bestürzt, als sie von Michael Schumachers schwerem Skiunfall erfahren haben“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. „Wir hoffen mit Michael Schumacher und mit seiner Familie, dass er die Verletzungen überwinden und genesen kann. Seiner Frau, seinen Kindern, seinen Angehörigen wünschen wir in diesen schweren Stunden Kraft und Zusammenhalt.“ (mit dpa)

Zur Startseite