Generation Solidarität: Die Gärtner der Großstadt
Der Prinzessinnengarten und andere Berliner "Urban Gardening"-Projekte sind längst Kult. Aber was macht der Rest Europas? In der Reihe "Generation Solidarität" vernetzt Arte in Kooperation mit dem Tagesspiegel verschiedene Projekte aus ganz Europa.
In Berlin ist das nichts Neues: Der Prinzessinnengarten in Kreuzberg ist weit über die Grenzen der Hauptstadt bekannt, der Stadtteilgarten Schillerkiez erfüllt nicht nur Tempelhofer mit Freude. "Urban Gardening"-Projekte sind angesagt. Diese städtischen Grünflächen werden häufig von den Bewohnern eines Viertels gemeinsam bewirtschaftet und auf innerstädtischen Brachflächen angelegt. Etwas Landleben in der Großstadt, davon träumen viele.
Aber was macht der Rest Europas? In der Reihe "Generation Solidarität" stellt der Fernsehsender Arte in dieser Woche das Madrider Netzwerk für Urban Gardening vor. Es wurde von mehreren Gruppen ins Leben gerufen, um den ökologischen Anbau in der spanischen Hauptstadt voranzutreiben. Die Gärten dienen in erster Linie zum Anbau von Obst und Gemüse und sollen langfristig zur Nahrungsmittelautonomie beitragen. Die urbanen Gärtner von Madrid wollen außerdem den sozialen Zusammenhalt durch gegenseitige Unterstützung, die Schaffung von Begegnungsstätten, Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer stärken.
Das Arte-Projekt Generation Solidarität vernetzt lokale Initiativen in ganz Europa. Sechs Monate lang kann jeder Projekte und Aktionen auf der großen Web-Plattform Generation Solidarität vorstellen, sich mit anderen vernetzen, Erfahrungen austauschen. Zu den Themen "Kunst gegen die Krise", "United Europe", "Smart Europe" und "Green Europe" kann jeder, der möchte, mitdiskutieren und abstimmen, welche Initiative mehr Aufmerksamkeit bekommen soll.
Wohnungsräumungen von Kreditopfern verhindern, Dörfer für Obdachlose bauen, oder mit Kunst gegen das herrschende System aus Ratingagenturen, Finanzmanagern und Bankenmacht protestieren. Jede Woche wählt das Internetteam von Arte mehrere Projekte, Beiträge oder Kommentare aus und stellt sie in einem Video zusammen, das dann im Arte Journal (um 19.10 Uhr auf Deutsch ; um 19.45 Uhr auf Französisch) gesendet wird. Die Videos können Sie exklusiv auch bei Tagesspiegel Online sehen.
Urban Gardening: Berliner Projekte sind vorn mit dabei
In dieser Woche geht es um das Thema Urban Gardening. Auch die Berliner Projekte Prinzessinnengarten und Stadtteilgarten Schillerkiez machen bei Generation Solidarität mit.
Seit April 2011 sind auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof mehrere Projekte entstanden. Der Stadtteilgarten Schillerkiez schafft eine offene Feldstruktur, die den Anwohnerinnen und Anwohnern besonders im angrenzenden Schillerkiez einen Raum für selbstorganisiertes, kreatives Handeln bietet.
Jeder kann hier nach seinen Fähigkeiten Nutzpflanzen und Blumen anpflanzen, Beete und Sitzgelegenheiten schaffen oder künstlerisch aktiv werden. Die Gärten sind auch zum Kieztreffpunkt geworden, Veranstaltungen beschäftigen sich mit den Entwicklungen in der Nachbarschaft. Dabei geht es auch um die konstruktiv kritische Begleitung der Entwicklungen im Kiez, die Problematik der steigenden Mieten und die Gefahren von Verdrängung ärmerer Menschen aus Nord-Neukölln.
Der Prinzessinnengarten ist ein Nachbarschaftsprojekt am Moritzplatz in Kreuzberg. Viele Freiwillige haben innerhalb von drei Sommern ohne jede Förderung eine zuvor zugewucherte und zugemüllte Fläche in eine grüne Oase verwandelt, die kaum mehr aus der Stadt wegzudenken ist.
weitere Projektbeispiele von Generation Solidarität
Mit Bienen bezahlen: Ein Dorf mit eigener Währung
In Villeneuve-sur-Lot kann man einkaufen, Arztkosten begleichen und vielleicht schon bald ein Theaterticket kaufen oder ein Kindermädchen bezahlen, und zwar in … Bienen. Die Idee der lokalen Währung stammt ursprünglich aus Deutschland. Zehn Jahre später findet das Konzept auch in Frankreich immer mehr Anhänger. Insgesamt gibt es dort bereits mehr als zwanzig Gemeinden, die eine eigene lokale Währung eingeführt haben oder darüber nachdenken.
Green Europe: Ein solidarisches Dorf
Die Hilfsorganisation Emmaüs hat sich für das Dorf Lescar in Südfrankreich ein ganz besonderes Projekt ausgedacht: Bedürftige, die sich für den Verein engagieren, haben die Möglichkeit, sich ihr eigenes Öko-Haus aus recyceltem Baumaterial zu bauen. Und das zu einem Preis zwischen 15 0000 und 30 000 Euro. Der Gründer dieser lokalen Gemeinschaft, Germain Sahry, will damit eine neues, auf Solidarität beruhendes, Lebensmodell im Dorf einführen.
Up-cycling: von Wiederverwertung zu Design
Sie sind Designer oder einfach nur handwerklich begabt, verfügen aber weder über ein eigenes Atelier, noch über die finanziellen Mittel, um sich Arbeitsmaterial zu beschaffen. Als Inspirationsquelle nehmen sie die Straße und die Müllhalden. Für diese Gemeinschaft hat Nicolas Buttin die Onlineplattform Wiithaa.com eingerichtet. Darauf können sie ihre selbst hergestellten Objekte zum Verkauf anbieten.
Kunst gegen die Krise: "Turbulence"-Tanzperformance
"Turbulence" ist die physische Antwort auf die Wirtschaftskrise. In der Tanzperformance wird Improvisation zur Überlebensstrategie und zu politischem Kalkül. Die Körpersprache der Tänzer erzählt von finanzieller Not, Schulden und dem Gefühl der Ungewissheit, das sich über Europa ausgebreitet hat.
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