Bauprojekte: Die Elbphilharmonie ist endlich fertig
Streit, Pech, Pannen und Skandale den Bau begleitet und den BER-geplagten Berlinern Hoffnung gegeben: Seht mal nach Hamburg, die können es auch nicht!
Ja, schaut auf diese Hafenstadt! Dort steht die Elbphilharmonie, und sie ist fertig. Ein Wahrzeichen für das ganze Land. Am Freitag wurde sie vom Bauunternehmen Hochtief der Stadt übergeben, die eigentliche Eröffnung ist für den 11. und 12. Januar vorgesehen.
Dennoch - Die Zahlen sind verheerend: neun Jahre Bauzeit, Baukosten von offiziell 866 Millionen Euro (tatsächlich liegen sie noch etwas höher).
Ob es Verrücktheit war, Größenwahn, eine hochfahrende Vision oder etwas von allem: Die Größe hat sich durchgesetzt, das Chaos ist vorüber. Schon von Weitem ist das Gebäude herrlich anzuschauen, mit dem silbrigen Oberteil, das auf einer Backsteinbasis, einem ehemaligen Speicher, ruht, schwebt und sich abhebt – dabei nimmt das Glas die Farben und Bewegungen des Wassers auf.
Stararchitekten
Die Architekten Herzog & de Meuron haben um zwei Konzertsäle herum ein luxuriöses Quartier mit einem Hotel und Wohnungen errichtet. Die Panoramafenster und die Aussichtsplattform bieten einen Blick auf die Stadt Hamburg, die nach all den schmerzhaften Krächen um die Elbphilharmonie jetzt ein architektonisches Meisterwerk besitzt. Das ist nicht selbstverständlich.
Berühmte Architektennamen garantieren noch lange keine Meisterwerke. Zumal in Berlin weiß man das leider sehr gut. Herzog & de Meuron haben in der Hauptstadt soeben den Wettbewerb für das neue Museum der Moderne am Kulturforum gewonnen, mit einem recht bescheidenen Entwurf, der sich vor den Klassikern Mies van der Rohes und Hans Scharouns duckt.
In Hamburg war die Aufgabe eine völlig andere: Ein Solitär sollte errichtet werden, ein Bau, der seine Umgebung gestaltet und überragt, mit maritimen Elementen. Wundervoll zu sehen, wie sich Hamburgs Eigenheit, das Hafen- und Weltstädtische, in der Elbphilharmonie wiederfindet. Aus dem Speicher, wo früher einmal, ehe die Container kamen, der Reichtum der Kaufleute lagerte, wächst das Haus für die Musik.
Nautischer Klangkörper
Um den bestmöglichen Klang zu erreichen, hat man ein akustisches Wunderwerk gebaut, es muss sich dann im Konzertbetrieb noch bewähren. Innendrin soll vom Tuten der Schiffssirenen nichts zu hören sein. Über Hamburgs neuen Stolz, nah am Wasser gebaut, können jetzt ein paar Freudentränen vergossen werden.
200 000 Tonnen wiegt der Bau insgesamt, eine gewaltige Masse. Sie erweckt den Eindruck, bei Nebel besonders, dass sich eine Schiffsbrücke, ein nautischer Klangkörper durch Luft und Wasser schiebt.
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