"Haustiere": Deutsche halten immer mehr Exoten
In deutschen Haushalten leben immer mehr gefährliche exotische Tiere. Viele Besitzer halten Kaiman und Skorpion aber nicht artgerecht und setzen die Tiere zudem oft aus.
Gerlingen - Ob Skorpion, Schlange oder Kaiman, die Zahl dieser Wildtiere habe sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt, sagte Edmund Haferbeck von der Tierrechtsorganisation Peta. Gegenwärtig gebe es in deutschen Haushalten geschätzt rund 200.000 Riesen- und 100.000 Giftschlangen.
Nur selten könnten Besitzer die hohen Haltungsanforderungen erfüllen. Außerdem würden viele Exotenhalter ihre Tiere in die Freiheit entlassen, in der diese auf Grund des mitteleuropäischen Klimas nicht lange überleben. Trotzdem stellten die exotischen Tiere eine Gefahr für den Menschen dar. Eine Schnappschildkröte im Badesee sei locker in der Lage, einem Kind den Arm abzubeißen, sagte Haferbeck.
Laut Peta gibt es keine gesetzliche Regelung für den Verkauf von exotischen Wildtieren über den Zoohandel oder das Internet. Um dies zu kontrollieren, fordert die Tierrechtsorganisation die Verabschiedung eines Heimtierschutzgesetzes.
Peta ist nach eigenen Angaben mit über einer Millionen Mitgliedern die weltweit größte Tierrechtsorganisation. Ziel ist es unter anderem, mit Hilfe der Aufdeckung von Tierquälerei und der Aufklärung der Öffentlichkeit jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen. (tso/ddp)