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Hochzeit des Jahres: Chelsea Clinton heiratet Marc Mezvinsky

Chelsea Clinton, 30, heiratet an diesem Samstag ihren langjährigen Freund Marc Mezvinsky, 32 – unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Amerika spricht von der Hochzeit des Jahres. Chelsea Clinton, 30, heiratet an diesem Samstag ihren langjährigen Freund Marc Mezvinsky, 32 – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. In einer Woche, in der die USA die Veröffentlichung vertraulicher Afghanistanpapiere diskutieren, zeigt der Umgang mit dem Fest, wie willkürlich prominente Familien, aber auch die Gesellschaft festlegen, was als öffentlich, was als privat und was als geheim angesehen wird. Sowie was als gut und was als böse gilt. Je nach Interessenlage.

Die Brauteltern haben ihre 60. Geburtstage als nationale Ereignisse gefeiert, um kräftig Spenden einzutreiben: Bill 2006 für seine Stiftung, Hillary 2007 für ihre Präsidentschaftskampagne. Chelsea hält sich an ihre eigenen Freunde. Großspender für die Eltern, die es gewohnt waren, auch privat eingeladen zu werden, stehen nicht auf der Liste der 400 bis 500 Gäste. Präsident Barack Obama versicherte in der TV-Show „The View“, auch er gehöre nicht dazu. „Wer will schon zwei Präsidenten bei seiner Hochzeit haben?“, scherzte er. Seine Anwesenheit hätte zu ziemlich unerträglichen Sicherheitsauflagen für die Festgesellschaft geführt.

Die Medien sind sicher, dass sie den Ort kennen: Astor Courts, ein Schlösschen im Beaux-Arts-Stil von 1902 im Städtchen Rhinebeck, etwa 150 Kilometer nördlich von New York. Es stand gerade leer und war zu mieten. Offiziell bestätigt wird das nicht. Die Behörden haben aber ein Flugverbot über dem 8000-Seelen-Ort am Hudson River für das Wochenende verhängt. Schlecht für Paparazzi, die auf Promibilder aus der Luft hofften.

Investmentbanker sind seit der Finanzkrise nicht gerade beliebt. Dem Brautpaar hält niemand in abschätzigem Ton vor, dass beide seit Jahren in der Branche arbeiten. Die USA sind einerseits stolz, dass sie sich in Abkehr von europäischen Monarchien als Republik gegründet haben. Zugleich werden Präsidentenfamilien wie ein Ersatzkönigshaus mit Sympathiebonus behandelt. Die Medien füttern die Neugier mit allen möglichen Informationen und Spekulationen. Chelseas Brautkleid stamme von Vera Wang, Hillarys Robe von Oscar de la Renta. Sie wurden beim Besuch der beiden Designerstudios gesehen. Die Hochzeitstorte kostet angeblich 11 000 Dollar, die portablen Toiletten aus Porzellan 15 000 Dollar. Alles in allem werden drei bis fünf Millionen Dollar für die Hochzeit veranschlagt.

Amerika kennt viele Prominentenkinder, die ihre berühmten Namen zu Geld machen, aber ein trauriges Privatleben haben, mit Drogen und scheiternden Beziehungen. Chelsea wirkt wie das Gegenteil. Ziemlich normal und moralisch gefestigt. Wie übrigens die meisten Präsidentenkinder. Auch die Töchter Carter und Bush haben als Erwachsene nicht durch Skandale von sich reden gemacht.

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