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Die Frauenrechtlerin und Autorin Alice Schwarzer 2012 in Düsseldorf.
© dpa

Autorin Waltraud Schade: Buch über Affäre von Alice Schwarzer bleibt wohl verboten

Die Verbreitung des Buches "Schwarzer Tango" der Autorin Waltraud Schade bleibt wohl verboten. Darin geht es um eine Affäre von Alice Schwarzer, die dagegen geklagt hatte.

Ein Buch der Autorin Waltraud Schade über ein Verhältnis mit Alice Schwarzer in den 70er Jahren bleibt wohl verboten. Das Landgericht Köln verkündete am Mittwoch zwar noch keine Entscheidung, der Vorsitzende Richter Dirk Eßer sagte aber, man tendiere dazu, die bestehende einstweilige Verfügung gegen das Buch aufrechtzuerhalten. Das Buch trägt den Titel „Schwarzer Tango“ und ist nach Angaben des Verlags rot & licht eine erweiterte Version des Buches „Tango mit Alice“, gegen dessen Verbreitung die Frauenrechtlerin ebenfalls vorgegangen war.

Richter Eßer erinnerte daran, dass Verlag und Autorin für dieses Buch eine Unterlassungserklärung abgegeben hatten. Es sei deshalb zwangsläufig problematisch, es erneut zu veröffentlichen. Davon abgesehen gehe das Gericht davon aus, dass der im Buch angeschnittene Themenkreis „zum Kernbereich der Privatsphäre“ gehöre, der auch bei einer Person der Zeitgeschichte wie Alice Schwarzer geschützt sei.

Wenn man etwas aus diesem Bereich veröffentlichen wolle, sei das zustimmungspflichtig. Der Anwalt des Verlegers Krischan Schoeninger vertrat den Standpunkt, dass Alice Schwarzer in ihrer eigenen Autobiografie den Anspruch erhoben habe, ihr gesamtes Leben zu beschreiben. Deshalb müsse sie es hinnehmen, wenn diese Beschreibung in dem vorliegenden Buch um einen zentralen Aspekt ergänzt werde. Dagegen sagte der Anwalt von Schwarzer: „Niemand, der eine Autobiografie schreibt, öffnet sein ganzes Leben. Jeder Mensch hat Bereiche, die er geschützt lassen möchte.“ Die Entscheidung soll am 9. November verkündet werden. (dpa)

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