Prozess gegen Massenmörder: Breivik kommen vor Gericht die Tränen
Breivik gab sich betont unnahbar und kühl am ersten Verhandlungstag. Nur einmal zeigte er Emotionen - aber nicht, als die Namen seiner Opfer verlesen wurden. Stattdessen wischte er sich Tränen aus den Augen, als sein eigener Propaganda-Film gezeigt wurde, den er am Tag der Anschläge veröffentlicht hatte.
Im Prozess gegen den norwegischen Attentäter Anders Behring Breivik hat das Gericht am Montag einen Kurzfilm gezeigt, den er am Tag der Anschläge veröffentlicht hatte. Während der zwölf Minuten lange Film im Verhandlungssaal auf einer Großleinwand lief, wischte sich Breivik Tränen aus den Augen, wie ein AFP-Reporter berichtete. In dem Film sind Fotos und Zeichnungen zu sehen, die vor allem muslimische Fundamentalisten zeigen.
Brevik hat sich „nicht schuldig“ bekannt. „Ich gebe die Taten zu, bekenne mich aber nicht strafschuldig“, sagte der 33-Jährige am Montag vor Gericht in Oslo. Er habe in Notwehr gehandelt.
Zu Beginn des Prozesses gegen den norwegischen Massenmörder Anders Behring Breivik hat die Anklagevertreterin die Namen der Opfer der beiden Attentate vorgetragen. Staatsanwältin Inga Bejer Engh beschrieb in allen Einzelheiten, wie die Menschen beim Bombenanschlag im Regierungsviertel von Oslo starben, wie die Jugendlichen auf der Ferieninsel Utøya eiskalt erschossen wurden.
Breivik, der wegen Terrorismus und vorsätzlichen Mordes angeklagt ist, verfolgte die Eröffnung des Prozesses am Montag ohne besondere Regung. Der 33-Jährige streckte nach dem Betreten des Gerichtssaals die geballte Faust aus. Er erkenne das Gericht nicht an, weil der norwegische Staat den Multikulturalismus unterstütze. Befragt nach seinem Beruf, sagte der 33-Jährige, er sei Schriftsteller und arbeite vom Gefängnis aus. Der rechtsradikale Islamhasser ist geständig. Er muss sich für den Tod von 77 Menschen verantworten.
Die Anschlagsserie von Breivik in Bildern:
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, im Juli 2011 in Oslo mit einer Autobombe acht Menschen getötet zu haben. Anschließend habe er auf der Insel Utøya in einem Feriencamp gezielt 69 junge Sozialdemokraten getötet. Behring Breivik hatte die Anschläge vor dem Prozessbeginn als „grausam, aber notwendig“ bezeichnet, um die Aufmerksamkeit auf seinen Kampf gegen eine „muslimische Invasion“ nach Europa zu lenken. Der im schwarzen Anzug erschienene Breivik sagte, er erkenne das Gericht nicht an. Sie hätten ihr Mandat von Parteien erhalten, die den Multikulturalismus förderten.
Der 33-Jährige hat beide Anschläge gestanden. Breivik darf vor Gericht fünf Tage lang über seine rechtsradikalen Motive sprechen. Die Norweger erwarten schockierende Aussagen. (mit dpa)
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