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Medienberichten zufolge jetzt ein Ehepaar: Carrie Symonds und Boris Johnson.
© Adrian Dennis/AFP
Update

Zeremonie in Westminster-Kathedrale: Boris Johnson hat heimlich Carrie Symonds geheiratet

Der britische Premier und seine Verlobte haben sich das Ja-Wort gegeben. Die Hochzeit war eine perfekt geplante und durchgeführte Geheimaktion.

Der britische Premierminister Boris Johnson hat seine Verlobte Carrie Symonds geheiratet. „Der Premierminister und Carrie Symonds wurden gestern Nachmittag in einer kleinen Zeremonie in der Westminster Cathedral vermählt“, sagte ein Regierungssprecher am Sonntag der Nachrichtenagentur PA. „Das Paar wird seine Hochzeit nächsten Sommer mit Familie und Freunden feiern.“

Der Zeitpunkt der mutmaßlichen Eheschließung ist überraschend. Denn erst vor wenigen Tagen hatte das Boulevardblatt „Sun“ berichtet, Johnson und Symonds wollten im Sommer des kommenden Jahres heiraten. Das Paar habe Karten mit der Aufforderung verschickt, sich den 30. Juli 2022 als ihr Hochzeitsdatum vorzumerken.

Erst im Februar 2020 hatte sich Johnson von der Anwältin Marina Wheeler scheiden lassen, mit der er vier Kinder hat. Für ihn ist es nun die dritte Ehe – für Symonds, ehemalige Pressesprecherin von Johnsons Konservativer Partei, die erste.

Der 56-jährige Premier und die 33-jährige ehemalige Kommunikationschefin seiner Konservativen Partei waren seit Ende 2019 verlobt, im April 2020 war ihr Sohn Wilfred zur Welt gekommen.

Symonds habe ein weißes Kleid getragen, aber keinen Schleier, wusste die „Sun“ zu berichten. „Sie kam den Kirchgang hinunter, und er konnte die Augen nicht von ihr nehmen“, zitierte der „Telegraph“ einen Mitarbeiter der Kirche. Und die „Mail on Sunday“ ließ wissen, Wilfred soll bei der Hochzeitsfeier dabei gewesen sein.

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Doch die offizielle Bestätigung ließ bis zum Sonntagmorgen auf sich warten. Ein Mitarbeiter von Johnsons Amtssitz sagte noch am Vorabend zu PA: „Mir wurde gesagt, dass ich auf keinen Fall kommentieren darf.“ Bei Twitter preschten einige Gratulantinnen vor – zwei Ministerinnen sowie die scheidende nordirische Regierungschefin Arlene Foster richteten am Samstagabend ihre Glückwünsche aus.

Keine Bilder in Sozialen Netzwerken

Erstaunlich ist, dass es in Sozialen Netzwerken keine Fotos gibt, die auf eine Hochzeit hinweisen. Dabei liegt die katholische Kathedrale, in der bereits Wilfred getauft wurde, im Herzen Londons. Das Gotteshaus wurde den Berichten zufolge am Samstagmittag plötzlich geschlossen, Besucher wurden hinausgebeten. Um 14.00 Uhr Ortszeit (15.00 MESZ) sei dann Symonds in einer Limousine vorgefahren worden, berichtete die „Sun“.

Aber auch hier: Keine Bilder. Dabei sind viele Restriktionen mittlerweile aufgehoben, bis zu 30 Menschen dürfen sich gemeinsam im Freien treffen. Es war also eine perfekt geplante und durchgeführte Geheimoperation.

Auch ranghohe Mitarbeiter nicht informiert

Dazu passt, dass angeblich nicht einmal ranghohe Mitarbeiter informiert waren. „Das Ganze wurde unter großer Geheimhaltung durchgeführt und sorgfältig geplant“, zitierte die „Sun“ eine „Quelle, die Carrie nahesteht“. „Es war ihr alleiniges Geheimnis, und das hat den Tag so besonders gemacht.“ Symonds teilte am Morgen ihres Hochzeitstages ein Bild von Wilfred inmitten blauer Hasenglöckchen.

Dass der Premier und Symonds heiraten wollten, war bekannt. Doch die Corona-Pandemie wirbelte die Pläne des Paares ebenso durcheinander wie die zahlreicher anderer Heiratswilliger. „Die Hochzeitsbranche wird sicherlich mit Macht zurückkehren, wie viele andere Wirtschaftszweige auch“, sagte Johnson noch im März ausweichend, als er auf die Hochzeit angesprochen wurde.

Johnson hat mindestens sechs Kinder

Nun wurde es also doch eine Corona-Hochzeit. Erlaubt sind derzeit 30 Gäste. Johnsons Vater soll dabei gewesen sein. PA meldete, Stanley Johnson sei am Samstagabend gesehen worden, wie er die Downing Street verließ. Die große Party könnte in Chequers steigen, dem Landsitz der britischen Premierminister, spekulieren Medien.

Johnson hat mindestens sechs Kinder, davon vier aus seiner zweiten Ehe mit der Anwältin Marina Wheeler sowie eine 2009 geborene Tochter nach einer Affäre. Angaben zu einem mutmaßlichen weiteren Kind aus einer außerehelichen Beziehung ließ er unkommentiert.

Es ist das erste Mal seit knapp 200 Jahren, dass ein amtierender Premierminister heiratet: Robert Jenkinson ehelichte Mary Chester 1822. Johnson und Symonds sind zudem das erste unverheiratete Paar in der Downing Street. Ihr Einfluss auf den Premier gilt als groß. So soll es Symonds gewesen sein, die maßgeblich den Abschied des einstigen Top-Beraters Dominic Cummings betrieb. (dpa, AFP)

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