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Panorama: Aufstand militanter Mönche Neue Unruhen auf

dem Berg Athos

Athen - Ein seit Jahren andauernder Aufstand militanter orthodoxer Mönche in einem der 20 Kloster der nordgriechischen autonomen Mönchsrepublik auf dem Berg Athos schlägt wieder hohe Wellen. Etwa 20 aufständische Mönche des Klosters Esfighmenou haben seit Tagen das „Konaki“, den Sitz des Vorstandes der autonomen Mönchsrepublik in der Hauptortschaft Karyes, besetzt. Damit protestieren sie gegen den Beschluss der anderen 19 Klöster der Mönchsrepublik, sie nicht mehr als Vertreter ihres Klosters anzuerkennen. Wie das griechische Fernsehen weiter berichtete, eilen hohe Vertreter der griechischen Regierung zum Berg Athos, um „Schlimmeres“ abzuwenden. Das Fernsehen hatte in den vergangenen Tagen dramatische Bilder von einer kommandoartigen Aktion von loyalen Mönchen gezeigt, die mit Beilen vergeblich versuchten, Türen des aufständischen Klosters einzuschlagen, um die Kontrolle über das Gebäude zu bekommen. „Der Berg Athos, der Leuchtturm der Orthodoxie und der Geistlichkeit, darf solche Probleme nicht haben. Wir müssen Ruhe bewahren“, sagte der griechische Vize-Außenminister Skandalakis. Die Krise in der autonomen Mönchsrepublik war 2003 ausgelöst worden, nachdem das Oberhaupt der orthodoxen Kirche, Patriarch Bartholomäos I. von Konstantinopel, die fanatischen Mönche des Klosters Esfighmenou angewiesen hatte, den Berg Athos zu verlassen.

Die militanten Geistlichen hatten zuvor dem Patriarchen Bartholomäos I. „Verrat an der Orthodoxie“ vorgeworfen, weil er einen Dialog mit der römisch-katholischen Kirche führe. Die Mönchsrepublik Berg Athos ist Teil Griechenlands, aber weitgehend autonom. Ein Verwalter mit Sitz in der Ortschaft Karyes stellt lediglich den Kontakt zwischen Athen und der Mönchsrepublik her. Zugang zu dem Territorium haben nur Männer. Auch weibliche Tiere sind nicht zugelassen. dpa

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