Zwei Abstürze von 737-Max-Flugzeugen: Auch FBI untersucht Zulassung von Boeings Unglücksmaschine
Ist bei der Zulassung von Boeings Flugzeugtyp 737 Max alles korrekt verlaufen? Nach zwei Abstürzen prüfen diese Frage mehrere US-Behörden, nun auch das FBI.
Auch das FBI untersucht die Zulassung von Boeings Unglücksmaschine 737 Max. Bisher ermittelte nur das Verkehrsministerium, nun solle die Bundespolizei mit ihren beträchtlichen Ressourcen dazukommen, schrieb die „Seattle Times“ am Mittwoch unter Berufung auf Insider. Zuvor hieß es in US-Medien, dass sich neben der Staatsanwaltschaft auch das Justizministerium an den Ermittlungen beteiligt.
Die US-Verkehrsministerin Elaine Chao hatte am Dienstag angeordnet, dass ihr Ministerium überprüft, ob bei der Sicherheits-Zertifizierung der neuen Boeing-737-Max-Flugzeuge im Jahr 2017 alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Der Generalinspekteur des Ministeriums solle den Fall untersuchen.
Innerhalb von einem halben Jahr waren zwei Flugzeuge des Typs Boeing 737 Max abgestürzt, eines in Indonesien, eines in Äthiopien. Insgesamt 346 Menschen starben. Deshalb wird nun untersucht, ob bei der Zulassung des Flugzeugtyps durch die US-Luftfahrtbehörde FAA etwas schiefgelaufen war.
Skepsis ruft vor allem die Freigabe der umstrittenen Steuerungssoftware MCAS hervor, die laut Unfallermittlern eine entscheidende Rolle bei den beiden Abstürzen spielte. Zudem hatte es Berichte von Piloten gegeben, die in letzter Minute das MCAS ausgeschaltet hatten und so Schlimmeres verhindern konnten.
Der Hersteller Boeing hat inzwischen die Software und die entsprechenden Installationsprogramme für die Baureihe 737 Max verbessert. Das teilte die US-Luftfahrtbehörde FAA am Mittwoch (Ortszeit) mit. Auch sei ein entsprechendes Ausbildungsprogramm für Flugzeugbesatzungen vorbereitet worden. Die Behörde betrachte die Installation der Software und die Ausbildung als „Priorität“. Nach den beiden Abstürzen gibt es in den meisten Ländern ein Startverbot für die Serie 737 Max – alle Flugzeuge müssen am Boden bleiben. (Tsp, dpa, Reuters)