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Der Komiker Atze Schröder hat sich für einen geschmacklosen Werbefilm entschuldigt.
© dpa/Henning Kaiser

Anspielung auf Gina-Lisa Lohfink: Atze Schröder und Wiesenhof entschuldigen sich für geschmacklose Werbung

In einem anzüglichen Video hat Comedian Atze Schröder Werbung für Wiesenhof-Würstchen gemacht - mit einer Anspielung auf das mutmaßliche Vergewaltigungsopfer Gina-Lisa Lohfink. Die Empörung kam prompt.

Der Geflügelfleischproduzent Wiesenhof und der Comedian Atze Schröder haben sich für ein heftig kritisiertes Werbevideo entschuldigt. Vor dem Hintergrund der Berichterstattung um Gina-Lisa Lohfink hätte der Spot so definitiv nicht veröffentlicht werden dürfen, teilte der Marketing-Geschäftsführer von Wiesenhof, Ingo Stryck, am Samstag mit. "Dafür möchten wir uns in aller Form entschuldigen und haben das Video sofort aus dem Netz genommen."

Die frühere "Germany's Next Top Model"-Kandidatin Lohfink wehrt sich vor Gericht gegen den Vorwurf, zwei Männer zu Unrecht der Vergewaltigung bezichtigt zu haben. Am Montag wird der Prozess gegen das TV-Sternchen in Berlin fortgesetzt. In dem gut anderthalb Minuten langen Werbevideo hält Schröder eine lange Bratwurst in die Kamera und sagt unter anderem: "Danach müssen Gina und Lisa erstmal in die Traumatherapie." Das Video sei bereits im vergangenen Jahr gedreht worden, schrieb Stryck.

So ein Werbespot entsteht nicht mal eben so hopplahopp und keiner weiß, wie es geschah. Wiesenhof und Herr Schröder zeigen uns in aller Deutlichkeit, wie wenig ihnen die Sicherheit und Würde von Frauen wert sind.

schreibt NutzerIn auguste

Die im Netz geäußerte Empörung über den Spot ist groß. "Die, die mit Vergewaltigung Werbung machen. Ihr & Atze seid ekelhaft", twitterte ein User. Ein anderer schrieb: "20 Zentimeter Hirn - danach müssten Atze und Wiesenhof erst einmal in die Traumatherapie." "Hähnchen-KZs, Atze Schröder und Spott über eine vergewaltigte Frau. Bei Euch stimmt das Gesamtpaket", schrieb ein weiterer Nutzer.

Auf seiner Facebook-Seite entschuldigte sich Schröder wenig später. Er sei "absolut und ausnahmslos gegen jede Form sexueller Gewalt", schrieb er. Seit Jahren engagiere er sich für den Verein Roterkeil.net gegen Kinderprostitution. Auch er schreibt, dass der kritisierte Werbespot nie veröffentlicht hätte werden dürfen. "Schon gar nicht jetzt, wo er einen Bezug herstellt, der ekelhaft ist und so nie gedacht war." Das Video sei eine große Dummheit, die er bereue. Er kündigte an, 20.000 Euro an den Verein zu spenden und eine Benefizshow zu spielen. "Tut mir leid, dass ich so dämlich war", schrieb Schröder.

(mit dpa)

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