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Auch in Berlin ein Ärgernis. Das Bierbike rollt mit einer Gruppe Touristen durch Berlins Mitte.
© dpa

Vorbild für Berlin?: Amsterdam verbietet Bierbikes

Selbst die für ihre Toleranz bekannten Amsterdamer haben genug von grölenden und betrunkenen Touristen auf Bierbikes. Der Stadtrat greift nun durch.

Nach unzähligen Beschwerden von Bewohnern werden die umstrittenen "Bierbikes" in Amsterdam verboten. Ab Mittwoch dürfen keine Mehrpersonen-Fahrräder mit Bierzapfanlage mehr durch das Stadtzentrum der niederländischen Metropole fahren, wie das Amsterdamer Bezirksgericht am Dienstag mitteilte. Das Gericht stimme mit dem Stadtrat überein, dass "die Kombination von Verkehrsbehinderungen, unsozialem Verhalten und dem geschäftigen Stadtzentrum ein Verbot rechtfertigt", urteilte das Gericht laut einer Erklärung.

Sogenannte Bierbikes sind auch in Deutschland eine beliebte Art für Touristengruppen geworden, Städte zu erkunden und dabei gleichzeitig zu feiern und zu trinken. Die Sitze auf den Bierfahrrädern sind rund um eine Zapfanlage angeordnet, bei der sich die Mitfahrer bedienen können, während sie gemeinsam in die Pedalen treten. In Berlin gibt es ebenfalls Bestrebungen, die Bierbikes zu verbannen. Aber das ist offenbar nicht so einfach.

Amsterdam will den Touristenstrom begrenzen

Sogar die für ihre Toleranz bekannten Amsterdamer fühlten sich zunehmend gestört durch die Gruppenfahrräder. Rund 6000 Bewohner des Stadtzentrums unterzeichneten im vergangenen Jahr eine Petition für ein Verbot der Räder, die sie als "schreckliches Phänomen" bezeichneten.

Vor Gericht waren vier Tour-Veranstalter erfolgreich gegen das damals verhängte Verbot vorgegangen. In dem Urteil vom Dienstag stimmten die Richter jedoch dem Vorwurf der "Bierbike"-Gegner zu, dass die Räder massive Probleme verursachten, die ein Verbot rechtfertigen: darunter grölende und pöbelnde Betrunkene, die im Freien urinieren.

Amsterdam sucht generell nach Wegen, den Touristenstrom zu bremsen: Jedes Jahr kommen 17 Millionen Besucher in die Grachtenstadt. (AFP)

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