Wenn es um das Outfit geht, hat Papst Benedikt XVI. ein Markenbewusstsein, das selbst Hip-Hop-Fans alt aussehen lässt. Der Unterschied ist vielleicht, dass der Papst einen besseren Geschmack hat. In den letzten Tagen und Wochen haben verschiedene Medien enthüllt, wie sehr der Papst Wert legt auf Dinge legt, die bei anderen als Symbole irdischer Eitelkeit gelten könnten. Seine roten Schuhe sind neuerdings von Prada, berichtete der britische „Independent“. Bei seinem Urlaub in den italienischen Alpen wurde der deutsche Papst – er ist trotz doppelter Staatsbürgerschaft im Vatikan immer noch Deutscher – mit einer Baseballkappe von Nike fotografiert. Es handelt sich offenbar um ein Original. Hip-Hopper bevorzugen zwar die cooleren Fälschungen aus Asien, aber diese Zielgruppe hat er wohl nicht im Visier. Auffallend an des Papstes Freizeit-Look war auch die Lesebrille von Cartier und die Uhr mit Lederarmband, ebenfalls von Cartier, aus der Familie „Pasha de Cartier“. Dem Aufenthalt in der Natur angemessen sind seine englischen Barbour-Jacken.
Wie wichtig Benedikt XVI. das Outfit ist, zeigt die Auseinandersetzung um den alten päpstlichen Schneider Gammarelli. Der kleidet seit 1793 die Päpste ein. Zunächst tauchten Presseberichte auf, Benedikt XVI. sei zu dem Schneider Raniero Mancinelli gewechselt. Der „Corriere della Sera“ berichtete dagegen, er nehme jetzt die Dienste von Alessandro Cattaneo in Anspruch. Das ist ein Schneider, der kaum mehr als 20 Jahre im Geschäft ist. Gammarelli tobt und behauptet, er sei weiter der exklusive Schneider des Papstes. Der Vatikan wies diplomatisch darauf hin, dass Gammarelli weiterhin der offizielle Ausstatter bleibe.
Aber eben nur der offizielle. Was könnte der Grund dafür sein, dass der Papst andere Schneider bevorzugt? Als Ratzinger zum Papst ausgerufen wurde, hatte er einer alten Tradition zufolge die Wahl zwischen drei Gewändern, die Gamarelli in verschiedenen Größen angefertigt hatte, je nachdem, wer zum Papst gewählt wird. Das Gewand saß schlecht.
Gammarelli sollte nicht vergessen, was der Grund war, dass sein Vorfahr 1793 zum exklusiven Ausstatter wurde. Papst Pius VI. wechselte damals den Schneider und entschied sich für Gammarelli. Warum? Pius VI. war berühmt für seine Eitelkeit, Satiriker der damaligen Zeit machten sich deshalb über ihn lustig. Es gibt immer wieder einmal einen Papst, der will eben etwas Schöneres tragen. Und der Papst geht immer als gutes Beispiel voran. Aber hoffentlich laufen nicht bald alle Leute mit roten Prada-Schuhen rum.
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