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Der ausgebrannte Grenfell Tower in London.
© Reuters

Großbritannien: 600 Hochhäuser haben ähnliche Fassade wie Grenfell Tower

Allein in England haben etwa 600 Hochhäuser eine ähnliche Fassade wie der ausgebrannte Grenfell Tower. Das ergab eine Untersuchung der Regierung in London.

Die britischen Behörden gehen davon aus, dass rund 600 Hochhäuser allein in England eine ähnliche Fassadenverkleidung wie der ausgebrannte Grenfell Tower in London haben. Das erklärte am Donnerstag die britische Regierung, die nach dem Inferno mit mindestens 79 Todesopfern eine Untersuchung angeordnet hatte. Das Feuer in dem 24-stöckigen Sozialbau hatte sich rasend schnell über die Fassade ausgebreitet.
Zuvor hatte die britische Premierministerin Theresa May im Londoner Parlament angekündigt, Ergebnisse einer Untersuchung lägen binnen Stunden vor. Die Regierung habe Tests bei 100 Hochhäusern pro Tag veranlasst. Bei Mängeln würden Eigentümer und Bewohner umgehend informiert.

Corbyn spricht von einem Verbrechen

Das verheerende Feuer in dem Sozialbau mit mindestens 79 Todesopfern breitete sich vor etwa einer Woche in kürzester Zeit über alle 24 Stockwerke aus. Die Behörden und das zuständige Bauunternehmen waren daher stark in die Kritik geraten. Die erst vor kurzer Zeit angebrachte brennbare Verkleidung des Gebäudes soll maßgeblich zur Katastrophe beigetragen haben.

Der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, sprach vor den Abgeordneten von einem „Verbrechen“. Jeder einzelne Todesfall in dem Hochhaus hätte vermieden werden können, sagte er.

Am Mittwoch hatte sich May zum ersten Mal öffentlich für unzureichende Hilfe nach der Brandkatastrophe in London entschuldigt. Verantwortliche hätten zu spät auf die Katastrophe reagiert.

Bei dem Brand sind nach offiziellen Angaben mindestens 79 Menschen gestorben. May hält es für wahrscheinlich, dass die Zahl weiter steigen wird. Sie betonte im Parlament, dass alle Überlebenden der Katastrophe vom 14. Juni ausreichend Hilfe erhielten und Ausländer keine Überprüfung ihres Aufenthaltsstatus fürchten müssten. (AFP/dpa)

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