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Hadsch
© AFP

Islam: 2,5 Millionen Muslime pilgern nach Mekka

Mit Hilfe deutscher Experten haben die Sicherheitskräfte in Saudi-Arabien die Pilgerströme in den Griff bekommen. Bislang verläuft der Hadsch ohne größere Zwischenfälle.

Von der Zeltstadt Mina zogen die Gläubigen zum Berg Arafat. Die Wallfahrt der Muslime ("Hadsch"), bei der die Pilger alle am gleichen Tag die gleichen Orte besuchen müssen, lief bislang ohne Zwischenfälle ab, was Augenzeugen auf die gute Organisation zurückführten. Bei früheren Wallfahrten hatte es häufig Tote gegeben. Vor allem während der symbolischen Steinigung des Teufels kam es immer wieder zu Gedränge und Panik.

Im Januar 2006 waren mehr als 300 Menschen zu Tode getrampelt worden. Dass es bei dem darauffolgenden "Hadsch" keine Massenpanik gab, ist auch der Arbeit deutscher Experten geschuldet, die 2006 zusammen mit den saudischen Sicherheitskräften einen neuen Plan entwickelt hatten, um den Strom der Pilger zu kanalisieren. Da die Experten aus Deutschland, zu denen unter anderem Dirk Helbig von der TU Dresden gehörte, keine Muslime sind, war ihnen jedoch der Zugang zu den heiligen Stätten in Mekka und Medina verwehrt. Sie mussten ihren Plan deshalb anhand von Videoaufnahmen von der vorherigen Wallfahrt entwickeln.

Saudische Medien berichteten, die Behörden hätten in der Umgebung von Mekka und Medina diesmal härter als sonst gegen Pilger durchgegriffen, die ihre Zelte auf öffentlichen Plätzen aufstellen wollten. Nach offiziellen Angaben kamen 1,7 Millionen Pilger aus dem Ausland. Die restlichen Pilger sind Saudis und ausländische Muslime, die in Saudi-Arabien leben. Zu den Pilgern gehört auch der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad, der vom saudischen König Abdullah persönlich eingeladen worden war. Auf den "Hadsch" folgt das Opferfest ("Eid al-Adha"), das an die auch in der Bibel erwähnte Geschichte von Abraham erinnern soll. An diesem Tag schlachtet jede Familie, die es sich leisten kann, ein Tier. Das beliebteste Opfertier ist das Schaf. Die Muslime feiern das Opferfest von diesem Mittwoch an. In einigen Ländern beginnt es aber erst am Donnerstag oder Freitag. (ae/dpa)

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