Insel Sulawesi: 2037 Tote nach Erdbeben geborgen
Auf der indonesischen Insel Sulawesi bebte die Erde erneut. Dieses Mal gibt es keine Opfer, aber die Zahl der Toten nach dem Erdbeben im September steigt.
Im Erdbebengebiet auf der indonesischen Insel Sulawesi versuchen die Helfer so viele Leichen wie möglich zu bergen, bevor die Suche am Donnerstag eingestellt werden soll. Die Zahl der bestätigten Toten lag am Mittwoch bei 2037, wie Adiman Raja, ein Regierungssprecher vor Ort, sagte. Die Behörden befürchten, dass möglicherweise Tausende Menschen noch unter den Trümmern begraben sind.
„Wir konzentrieren uns immer noch darauf, Tote zu bergen“, sagte Yusuf Latief, ein Sprecher der nationalen Katastrophenschutzbehörde. Die Regierung hatte der Behörde bis Donnerstag gegeben, um den Notfalleinsatz und die Bergung von Leichen abzuschließen. Danach sei die Seuchengefahr zu groß.
Das Beben der Stärke 7,4 und der darauf folgende Tsunami hatten am 28. September die Küstenstadt Palu und eine Reihe von Dörfern in der Region verwüstet.
Die indonesische Insel kommt weiter nicht zur Ruhe: Ein neues Beben mit der Stärke 5,2 versetzte am Dienstagmorgen die Bewohner in Angst und Schrecken. Das Erdbeben habe zwar Panik ausgelöst, aber keine neuen Schäden verursacht, sagte Nugroho. „Das Beben war etwa fünf Sekunden land deutlich zu spüren.“
Suche nach Überlebenden wird bald eingestellt
Das Zentrum des neuen Bebens wurde von der nationalen Erdbebenwarte nordöstlich von Sulawesi in einer Tiefe von etwa zehn Kilometern registriert. Eine Tsunami-Warnung blieb aus. In der schwer zerstörten Stadt Palu liefen die verängstigten Menschen am frühen Morgen auf die Straße. „Jeder ist noch vom letzten Beben traumatisiert“, sagte ein Einwohner. Im Messaging-Dienst WhatsApp kursierten Warnungen vor weiteren Beben, wie ein anderer Bewohner sagte.
In der Krisenregion stellt man sich derweil auf ein Ende der Suche ein. Die Katastrophenschutzbehörde plant, ihre Sucharbeiten am Donnerstag einzustellen. Das weitere Vorgehen solle aber noch mit den Lokalregierungen abgeklärt werden, betonte Behördenchef Willem Rampangilei. Geschäfte, Schulen und Behörden im Bebengebiet öffnen wieder.
Nach dem Willen der Regionalregierung von Sulawesi sollen die verschütteten Dörfer zu Gedenkstätten werden und nicht wiederaufgebaut werden, wie Ridwan Mumu vom Amt für Sozialwesen sagte. „Es gab Vorschläge, dass es dort keine Siedlungen mehr geben soll.“ Zudem solle man mit Blick auf die Seuchengefahr die Suche nicht zu lange fortsetzen. (dpa)