Mode: Wunderwerk in Berlin: Öko als neuer Standard
Poncho aus Wolle, vegane Jeans: Wer immer noch denkt, dass ökolgisch korrekte Kleidung unmodisch ist, der sollte mal zu Wunderwerk gehen. Nun auch in Berlin.
Wer immer noch denkt, dass ökolgisch korrekte Kleidung farblos und unmodisch aussieht, der sollte mal zu Wunderwerk gehen. Seit zwei Wochen hat die Marke aus Düsseldorf ihren ersten eigenen Laden in Berlin. „Wie überall“, ist der erste Gedanke, wenn man das Geschäft in der Kastanienallee betritt. Hier gibt es viele Basics wie weiche T-Shirts, Sweatshirts und Pullover in nicht allzu aufdringlichen Farben. Jeans mit Löchern am Knie und Wollmäntel in O-Form. Sachen, die man halt so im Alltag braucht und trägt. Erst, wenn man aufs Etikett schaut, wird einem das Besondere an Wunderwerk klar. Die meisten Stücke sind „Gots“-zerifiziert. Das Siegel bescheinigt, dass von der Faser bis zu den Arbeitsbedingungen in der Fertigung alles fair und ökologisch zugeht. Und auch die Materialen sind besonders, die T-Shirts bestehen aus Buchenholz- und Eukalyptusfasern. Die Jeans sind vegan, und nach Aussage von Wunderwerk werden für das Färben und Bleichen nur zehn Liter Wasser verbraucht – normalerweise sind es 100 bis 160 Liter. Auf erdlöbasierte Kunstfasern verzichtet das Label komplett.
Mit dem Konzept, ganz normale Mode anzubieten, haben die Gründer und Tim Brückmann und Heiko Wunder offensichtlich großen Erfolg. Zwei Jahre nach der Gründung 2012 war der Umsatz bereits auf mehr als eine Millionen gestiegen. Gerade im konventionellen Modehandel kommt Wunderwerk gut an.
Heiko Wunder und sein Geschäftspartner sind davon überzeugt, dass es irgendwann nur noch Ökomode gibt
„So wie bisher kann es in der Textilindustrie im Hinblick auf die Umweltverschmutzung oder die Ausbeutung von Mensch und Natur nicht weitergehen", sagt Heiko Wunder. Er und sein Geschäftspartner sind überzeugt, dass es irgendwann nur noch Ökomode geben wird. „Unsere Herangehensweise an Umweltschutz und soziale Verantwortung in Kombination mit wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit wird sich zu einem Standard in der Branche für Hersteller von Markentextilen entwickeln. Auch ihre Ziele sind nicht gerade bescheiden. Mit Wunderwerk zielen sie ganz nach oben: „Wir wollen einer der drei Top-Anbieter für öko-faire Mode werden.“
Heiko Wunder arbeitete 25 Jahre in der konventionellen Mode unter anderem bei Esprit und O'Neill, bis er beschloss: „Es ist genug, das kann ich besser und anders.“ Das sei, wenn man in der Branche arbeitet, eigentlich ein zwingender Gedanke. Doch er ist nicht von missionarischem Eifer getrieben, er bleibt gelassen. Dazu passt der Schriftzug in großen Buchstaben, der zu einer Art Markenbotschaft geworden ist: „Don't Panic It’s Organic“ auf Mützen und Sweatshirts.gth
- Wunderwerk, Kastaninenallee 11 in Prenzlauer Berg.