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Die britische Schauspielerin Emilia Clarek verkörpert in der Fantasy-Saga "Game of Thrones" die Drachenkönigin Daenerys Targaryen.
© Sky/HBO/Helen Sloan

Netflix verdrängt HBO: Zeitenwende bei den Emmys

Allein 122 Nominierungen für Netflix: Erstmals mehr Emmy-Nennungen für reine Streaming-Anbieter als für klassische Fernsehsender.

Zum ersten Mal hat ein Internet-Streaminganbieter beim wichtigsten Fernsehpreis der Welt mehr Nominierungen als jeder Fernsehsender erhalten. Netflix kam bei der Bekanntgabe der möglichen Preisträger für die Emmy Awards am Donnerstag in Los Angeles auf 122 Nennungen und verdrängt damit nach 17 Jahren an der Spitze den amerikanischen Pay-TV-Sender HBO auf Platz zwei. NBC liegt mit 78 Nominierungen auf dem dritten Rang und ist damit der beste frei empfangbare Sender. Bei der 70. Auflage erleben die Emmys damit eine Zeitenwende: Reine Web-Anbieter erhielten 181 Nominierungen, darunter auch solche für Plattformen wie Apple Music, Playstation VR oder funnyordie.com. Im vergangenen Jahr waren es nur 135 gewesen.

Bei den Dramaserien sind „Game of Thrones“, „Westworld“ und „The Handmaid’s Tale“ die drei großen Abräumer. Die siebte Staffel der Fantasy-Serie über die fiktiven Kontinente Westeros und Essos kommt auf 22 Nominierungen, die Science-Fiction-Westernreihe „Westworld“ erhielt 21 Nominierungen und „The Handmaid’s Tale“ über einen autoritären US-Staat der nahen Zukunft ist 20 Mal für eine Auszeichnung vorgesehen. Nach herausragenden Kritiken und wegen der großen politischen Nähe zur Trump-Regierung gilt aber vor allem diese Serie als großer Favorit. Sie hatte auch bereits im Vorjahr gewonnen. Neben diesen drei Reihen sind auch „The Americans“, „The Crown“, „Stranger Things“ und „This is Us“ in der Hauptkategorie herausragende Dramaserie nominiert.

Daumen drücken für "The Tale"

Im Bereich Comedy erhielt die melancholische Amazon-Serie „The Marvelous Mrs. Maisel“ 14 Nominierungen. In den Fernsehkategorien ragt die Sketch-Show „Saturday Night Live“ mit 21 Nominierungen hervor. Den Preis für den besten Fernsehfilm könnte zudem das Missbrauchsdrama „The Tale“ gewinnen, mitproduziert von der Berliner One Two Films, unterstützt von ZDF, arte und dem Medienboard Berlin-Brandenburg.

Bei den Miniserien darf sich auch „The Alienist“ mit Daniel Brühl Hoffnungen auf einen Preis machen, der Darsteller selbst ging allerdings leer aus. Mehr Hoffnungen kann sich der aus „Sherlock“ bekannte Benedict Cumberbatch als Hauptdarsteller der hervorragend besprochenen Miniserie „Patrick Melrose“ machen.

Die Hauptpreise der 70. Emmy Awards werden am 17. September in Los Angeles von der Television Academy vergeben, in Deutschland überträgt TNT Serie die Verleihung. dpa/Tsp

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