Ex-Präses ist Fernsehstar: Wulff schlägt Gottschalk
Die Quoten für den Zapfenstreich waren deutlich höher als die Quoten für die Vorabendshow. Nur die Berliner schauten nicht so richtig hin.
Christian Wulff bleibt ein Fernsehstar. Wo der Ex-Bundespräsident auftaucht oder zum Thema wird, kommt das Publikum zusammen. Der Zapfenstreich, am Donnerstag übertragen im Ersten, erreichte 3,46 Millionen Zuschauer. „Gottschalk live“ erzielt zu dieser Zeit im ARD-Vorabend gerade mal ein Drittel an Quote. Den ZDF-Talk mit Maybrit Illner mit dem Thema „Wulffs Abschied mit Pauken und Moneten“ sahen 3,54 Millionen Zuschauer (15,4 Prozent Marktanteil). Das ist die stärkste Quote der Talkshow seit 2011, als Illner mit Gottschalk über die Qualität des Fernsehens diskutierte. Auch die Nachrichtenkanäle profitierten vom Großen Zapfenstreich. Phoenix erreichte während der Übertragung aus Schloss Bellevue 300 000 Zuschauer, n-tv meldet für das Gesamtpaket aus Livebildern und Berichterstattung 260 000, N24 240 000 Zuschauer.
Eine Media-Control-Auswertung ergab, dass Wulffs Verabschiedung in Berlin auf wenig Interesse stieß. Nur 8,5 Prozent Marktanteil wurden erzielt. Ähnliche Werte verzeichneten Sachsen (7,9 Prozent), Sachsen-Anhalt (8,4 Prozent) und Brandenburg. Die höchsten Marktanteile gab es in Rheinland-Pfalz (17,6 Prozent), Hessen (17,1 Prozent) und Niedersachsen (15,4 Prozent). Insgesamt schalteten weniger Zuschauer ein als beim Zapfenstreich für Horst Köhler Mitte Juni 2010. Damals lagen die Quoten bei 3,65 Millionen. Die Verabschiedung von Karl-Theodor zu Guttenberg vor einem Jahr sahen 2,77 Millionen. jbh