Lindenstraße: Wie Familie Beimer auch die nächsten 1500 Folgen "Lindenstraße" übersteht
Neue Autoren, Mut zum Surrealen und das Comeback eines berühmten "Tatort"-Stars. Die Familienserie der Zukunft.
Am Sonntag läuft die 1500. Folge der „Lindenstraße“. Im Dezember 1985 ging die erste deutsche Seifenoper auf Sendung. Mit ihr rückte Erfinder und Produzent Hans W. Geißendörfer der bundesrepublikanischen Wirklichkeit auf die Pelle. Militanter Islamismus, Rechtsextremismus,Emanzipation, Umweltbewegung, Sterbehilfe, Scientology, Aids, Stalking, Arbeitslosigkeit, Mobbing – kaum ein realgesellschaftliches Thema blieb ausgespart. Mittendrin im Wohnhaus Lindenstraße 3 (dessen Fassade am WDR-Set in Köln-Bocklemünd steht): Familie Beimer. Fünf Tipps, damit das auch die nächsten 30 Jahre noch so bleibt.
1. Weniger jammern. Der aktuelle Vertrag läuft bis 2016. Geißendörfer wird nicht müde, zu fordern, die ARD sollte für ihren Dauerbrenner mehr Werbetrommeln rühren. Nicht jammern, bessere Geschichten ausdenken.
2. Gut ist, wenn der BR ausschaltet. Die „Lindenstraße“ ist die erste deutsche TV-Serie, in der ein gleichgeschlechtlicher Kuss zu sehen war, 1987. Der BR hat die Wiederholung der Folge nicht gesendet, was ihm den Vorwurf der Zensur einbrachte.
3. Neue Autoren. Bei aller Liebe zum Kleinbürgertum – es muss ja nicht gleich „Six Feet Under“ sein, aber ein bisschen was von der epischen Tiefe der US-Serien dürfte es schon sein, als ewig der Geruch nach Spiegeleiern in Beimers Küche.
4. Mut zum Surrealen. Wenn große Aufregerthemen sowieso seltener werden, warum nicht mal ein paar Traumsequenzen schreiben, drehen, spielerischer werden?
5. Comeback von Til Schweiger. Nach Robert Engel ist alles möglich: Auch der „Tatort“-Star als Jo Zenker (mit der „Lindenstraßen“-Rolle kam Schweiger 1990 ins Fernsehen).meh
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