Wegen Teilnahme an Al-Quds-Marsch: WDR setzt Moderation von Nemi El-Hassan vorerst aus
Ab November sollte Nemi El-Hassan die WDR-Sendung „Quarks“ moderieren. Nach Antisemitismus- und Islamismus-Vorwürfen prüft der Sender nun seine Entscheidung.
Der WDR wird den geplanten Start der Moderation von Nemi El-Hassan bei Quarks vorerst aussetzen. Das teilte der Sender am Dienstagnachmittag mit. Wegen eines Videos für die Bundeszentrale für politische Bildung war der Vorwurf aufgekommen, sie verharmlose den Islamismus. Kritik gab es zudem an der Teilnahme bei der Al-Quds-Demonstration 2014. "Der WDR duldet keinerlei Form von Antisemitismus und verurteilt die Al-Quds-Märsche und die Positionen, die dort vertreten werden, auf das Schärfste", heißt es in der Erklärung weiter.
"Die Vorwürfe gegen sie wiegen schwer. Es wiegt aber auch schwer, einer jungen Journalistin eine berufliche Entwicklung zu verwehren. Deshalb ist eine sorgfältige Prüfung geboten", teilt der WDR nun in einer schriftlichen Mitteilung mit. Der Sender war von Nemi El-Hassan erst in diesen Tagen über die Teilnahme an der Al-Quds-Demonstration und weiteren Demos informiert worden.
WDR findet zu seiner Haltung
In dem Video der Bundeszentrale von 2015 hatte El-Hassan gesagt, dass „die Terror-Bedeutung des Wortes nur ,eine Missinterpretation‘ von selbst ernannten ,Islam-Experten‘ sei, um ,Vorurteile zu hegen‘“. Mein Dschihad bedeute für sie, freundlich zu sein, zu arbeiten und geduldig zu sein. Die Redaktion von "Quarks" konnte in dem Video keine Relativierung des Begriffs Dschihad erkennen. Zu den Al-Quds-Märschen hatte die Redaktion zunächst keine Stellung bezogen. Mit der Aussetzung ihres Moderationsstart hat nun der WDR reagiert.
Die Ärztin und Medienmacherin hatte sich schon zuvor auch öffentlich von ihren Äußerungen und den Demonstrationen distanziert. Sie positioniert sich klar gegen Antisemitismus und gegen Hass und Gewalt jeglicher Art und bezeichnet die Teilnahme als Fehler. Nemi El-Hassan hat versichert, ihre Teilnahme an den in Frage stehenden Demonstrationen in der Vergangenheit zu bereuen und sich davon komplett abgewendet zu haben.
El-Hassan: Demo-Teilnahme war ein Fehler
In einem Statement von Montag schrieb die 28-Jährige, dass die Teilnahme am Al-Quds-Marsch ein Fehler war: „Keinesfalls habe ich während der Demo antisemitische Parolen von mir gegeben, noch Menschen jüdischen Glaubens körperlich angegriffen.“ Während Ausschreitungen sei sie nicht zugegen gewesen. Ihr sei es wichtig, sich gegen Hass und Gewalt zu positionieren. Ihr Anliegen sei gewesen, Solidarität mit Palästinenserinnen und Palästinensern auszudrücken.
„Die Mittel waren die falschen, das sage ich heute mit Nachdruck. Ich distanziere mich daher klar und ausdrücklich von den Al-Kuds-Demos, sowie weiteren Demonstrationen in einem ähnlichen Kontext. Ich verurteile jegliche antisemitischen Äußerungen und Aktionen, sämtliche Arten von Gewalt und insbesondere die Gewalt, die auf diesen Demos stattgefunden hat“, hieß es weiter in dem Statement gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
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