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Der Late-Night-Talker Harald Schmidt sucht Nachmieter für sein Studio.
© dpa

Harald-Schmidt-Show: Was macht der Zyniker nach Sendeschluss bei Sky?

Nach beinahe 2000 Sendungen in 20 Jahren ist für Harald Schmidts Late-Night-Talk wohl wirklich Schluss. Oder haben er und Fred Kogel schon den Anschlussvertrag in der Tasche?

Wer will, der kann sich Harald Schmidt als arbeitslosen Zyniker vorstellen. Am 13. März ist ja Sendeschluss für die Schmidt-Show beim Pay-TV-Sender Sky. Und es scheint mehr als das zu sein, angekündigt ist das Finale der Schmidt’schen Late-Night-Ära in Deutschland nach fast 20 Jahren und beinahe 2000 Sendungen. „Die tägliche Harald-Schmidt-LateNight-Show ist definitiv zu Ende“, sagte Schmidts Freund und Manager Fred Kogel der „Zeit“. Weiter heißt es, für das Studio in Köln-Mülheim, wo die Sendung die längste Zeit produziert wurde, werde ein Nachmieter gesucht. Die ersten Besichtigungen hätten bereits stattgefunden.

Der Late-Night-Talker selbst wollte sich nicht äußern. Was sofort Spekulationen ins Kraut schießen lässt. Verlässt er das Medium Fernsehen wirklich oder sondieren Kogel und Schmidt längst Anschlussbeschäftigungen? Harald Schmidt, der berühmteste Nürtinger Deutschlands, ist 56. Definitiv kein Alter, um täglich nur noch seinen eigenen Gedanken beim Klavierspiel nachzuhängen. Gut, Schmidt ist noch beim ZDF-„Traumschiff“ engagiert, als Kreuzfahrtdirektor Schifferle. Das ist aber nur ein Nebenjob, Schmidt steht für staatstragende und persönlich vorgetragene Gemeinheiten.

Der Kabarettist als TV-Entertainer hat die wesentlichen Sender der Fernsehrepublik Deutschland eigentlich durch. Zweimal war er bei Sat 1 engagiert (seine Hoch- und Glanzzeit), für die ARD war er mit diesem („Schmidteinander“, „MAZ ab“) und mit jenem Format („Harald Schmidt“) präsent, seit 2012 arbeitet er für Sky.

Kommt jetzt die Marlene-Dietrich-Unsichtbarkeits-Nummer?

Was kann da noch kommen? Große Vorbilder gibt es nicht. Thomas Gottschalk ist nach seiner „Wetten, dass..?“-Ära mit einer Daily Show in der ARD gescheitert, jetzt ist bei RTL dran: „Das Supertalent“, „Die Zwei“ (mit Günther Jauch), aktuell das „Klassentreffen“. Ein Quotenhit ist nicht darunter. Und Harald Schmidt? Lässt er sich für irgendwelche Jahrmarktsauftritte kaufen oder bringt er die Marlene-Dietrich-Nummer? Mythos durch Unsichtbarkeit. Joachim Huber

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