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Champions League: Vom anderen Stern

Wirbel um Fußball-Experten: Oliver Kahn kommt zu Welke und Mehmet Scholl demnächst gleich in doppelter Funktion. Bayern-Boss Rummenigge gefällt das nicht.

Oliver Kahn hat ’nen Neuen: Oliver Welke. Kahn, der gerade erst zusammen mit Katrin Müller-Hohenstein fürs Zweite von der Fußball-EM berichtet hat, bekommt für die Übertragungen der Champions-League-Saison mit Welke einen anderen Hauptmoderatoren an die Seite gestellt. Mit der jüngsten Kritik an dem eingespielten Experten-Team Müller-Hohenstein/Kahn, das für die Mainzer während des EM-Turniers auf der Insel Usedom gastierte, habe das nichts zu tun. Bei dem „neuen“ Projekt Champions League wolle das ZDF auch „neue“ Gesichter präsentieren und hat sich dabei für Oliver Welke und Moderator Jochen Breyer entschieden, sagt ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz.

Katrin Müller-Hohenstein, Preisträgerin Goldene Kamera in der Kategorie Beste Information (Sport), nimmt es sportlich. „Ich bin fast das halbe Jahr mit ,Sportstudio’ und Länderspielen unterwegs, habe einen 17-jährigen Sohn, der im kommenden Jahr Abitur macht, habe Familie und Freunde, die ich eh kaum noch sehe. Um es kurz zu machen: Die Champions League hätte ich nicht gerne auch noch gemacht“, sagt die Moderatorin dem Tagesspiegel. Immerhin, „Fußball vom anderen Stern“ will das ZDF bieten. Die Mainzer übertragen 18 Spiele. Dazu soll die Berichterstattung in TV und Internet neue Maßstäbe setzen. Unter anderem plant das ZDF ein „Uefa-Champions-League-Magazin“ zwischen 19 Uhr 25 und 19 Uhr 35. Nach dem Livespiel will das ZDF „sehr zeitnah“ Zusammenfassungen von vier Begegnungen des Spieltages bringen. Das ZDF hat sich für den Mittwoch als regelmäßigen Champions-League-Sendetag entschieden. Auch die Dienstagsspiele der Bundesligisten sollen im Fokus stehen – für Kurzberichte in den „heute“-Sendungen und für das „Champions-League-Magazin“ am Mittwoch.

Mit Oliver Welke, Oliver Kahn und Jochen Breyer habe das ZDF ein Trio, „das sowohl für Kompetenz und Seriosität als auch für Leichtigkeit und jugendliche Frische steht“, betont Gruschwitz. Hauptmoderator Oliver Welke wird 12 der 18 Livesendungen pro Saison präsentieren. Der Anchorman der ZDF-Satire „heuteshow“ hat zuvor bei Sat 1 die Champions League moderiert. Katrin Müller-Hohenstein werde weiterhin als Moderatorin bei Fußball-Länderspielen und im „Aktuellen Sportstudio“ eingesetzt, bei Olympischen Spielen werde sie wie bisher im Team des ZDF zu sehen sein.

Auch bei der ARD gibt es ein Raunen um die Expertenfrage. Moderator Reinhold Beckmann behält seinen Mehmet Scholl, obwohl dieser jetzt Trainer der Bayern-München-Amateure wird. Dabei kann Scholl gleichzeitig fürs Erste – bis 2014 – als Fernsehexperte über Bayern-Stürmer Mario Gomez lästern, wie zuletzt bei der EM geschehen. Via „Sport-Bild“ ließ Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge dem angestellten Trainer ausrichten: „Ich sehe eine gewisse Problematik.“ Warum Scholl die Nebentätigkeit erlaubt wurde, begründet Rummenigge so: Bayern-Präsident Uli Hoeneß habe es ihm „zugestanden“.

Markus Ehrenberg

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